Spekulatius ist ein traditionelles Mürbeteiggebäck aus den Niederlanden und Belgien, das durch seine charakteristischen Gewürze und prägnanten Reliefmuster besticht. Während seiner Heimat das würzige Gebäck ganzjährig genossen wird, eroberte es Deutschland vor allem als beliebtes Weihnachtsgebäck.
Die typischen Spekulatius-Gewürze sind Zimt, Kardamom, Nelken, Muskatnuss und manchmal auch Ingwer oder Anis, die dem Gebäck seinen unverwechselbaren Geschmack verleihen.
Zutaten für Spekulatius
- 250g weiche Butter
- 200g brauner Zucker
- 1 Ei
- 400g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 2 TL Spekulatiusgewürz
- 1/2 TL Salz
- 50g gemahlene Mandeln
- Abrieb einer Bio-Zitrone
Zubereitung von Spekulatius
Butter mit braunem Zucker und Zitronenschale mindestens 10 Minuten schaumig schlagen. Ei unterrühren. Mehl, Backpulver, Spekulatiusgewürz, Salz und gemahlene Mandeln vermischen und portionsweise zur Buttermasse geben. Zu einem homogenen Teig verkneten, in Folie wickeln und mindestens 1 Stunde kalt stellen. Den gekühlten Teig zwischen Backpapier etwa 5mm dick ausrollen. Mit Spekulatiusformen oder Ausstechformen ausstechen und auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen. Bei 175°C etwa 10-12 Minuten goldbraun backen. Die Spekulatius sollten eine schöne Farbe haben, aber nicht zu dunkel werden. Vollständig auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Variationen
Neben dem klassischen Gewürzspekulatius gibt es verschiedene beliebte Varianten. Mandelspekulatius enthält einen höheren Anteil gemahlener Mandeln und wird oft mit Mandelsplittern auf der Unterseite gebacken. Butterspekulatius zeichnet sich durch einen besonders hohen Butteranteil aus. In Belgien und den Niederlanden ist Spekulatius mit Karamellaroma durch die Verwendung von melassereichen Zuckersorten sehr beliebt. Moderne Variationen enthalten manchmal Schokoladenstückchen oder werden mit Zuckerguss verziert.
Die Geschichte des Spekulatius
Die Ursprünge des Spekulatius reichen bis ins Mittelalter zurück und sind eng mit dem Nikolauskult verbunden. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen „speculator“ ab, einem Beinamen des heiligen Nikolaus, der „Wächter“ oder „Behüter“ bedeutet. Ursprünglich wurde das Gebäck am 6. Dezember, dem Nikolaustag, an Kinder verschenkt. Die charakteristischen Motive auf den Keksen erzählen traditionell die Geschichte des heiligen Nikolaus und zeigen Szenen aus seinem Leben, aber auch typisch niederländische Symbole wie Windmühlen. Seit dem 10. Jahrhundert wird in den Niederlanden und Belgien Spekulatius gebacken, wobei die teuren Gewürze aus dem Orient das Gebäck lange Zeit zu einem Luxusgut machten, das nur zu besonderen Anlässen genossen wurde.