Rezept für selbstgemachtes Quittengelee

Selbstgemachtes Quittengelee ist ein echter Herbstklassiker.
Mit seinem intensiven, fruchtigen Aroma und der goldenen Farbe versüßt es uns die dunkle Jahreszeit und ist ein wunderschönes Geschenk aus der Küche.

Die Hauptzutaten sind reife Quitten, Wasser und Gelierzucker für die perfekte Konsistenz.

Zutaten für selbstgemachtes Quittengelee

  • 3 kg reife Quitten
  • Wasser zum Bedecken
  • 500 g Gelierzucker 2:1 (pro 1 Liter Quittensaft)
  • 1 Vanilleschote (optional)
  • 2 EL Zitronensaft (optional)
  • Ca. 8-10 Einmachgläser (250ml)

Zubereitung des Quittengelees

Die Quitten gründlich unter fließendem Wasser waschen und mit einem Tuch den pelzigen Flaum abreiben. Stiele und Blüten entfernen, die Früchte ungeschält samt Kerngehäuse in große Würfel schneiden. Die Quittenstücke in einen großen Topf geben und mit Wasser bedecken, bis die Früchte knapp unter Wasser stehen. Bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen und etwa 45-60 Minuten weich köcheln lassen, bis die Quitten sehr weich sind. Den Sud sollte eine schöne orange-rötliche Farbe angenommen haben. Ein großes, feines Sieb mit einem sauberen Küchentuch auslegen und über einen zweiten Topf hängen. Die gekochten Quitten mit dem Sud hineinschütten und über Nacht abtropfen lassen. Das Tuch niemals ausdrücken, sonst wird das Gelee trüb. Den klaren Quittensaft abmessen – pro Liter Saft 500g Gelierzucker verwenden. Optional die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark herauskratzen. Quittensaft mit Gelierzucker und Vanillemark in einem großen Topf unter ständigem Rühren zum sprudelnden Kochen bringen. Etwa 4 Minuten kochen lassen, dabei kontinuierlich rühren. Gelierprobe machen: einen Tropfen auf einen kalten Teller geben – wenn er beim Schieben mit dem Finger fest wird, ist das Gelee fertig. In heiß ausgespülte Gläser randvoll füllen, sofort verschließen und 10 Minuten auf den Kopf stellen.

Variationen des Quittengelees

Das klassische Quittengelee lässt sich wunderbar verfeinern und an den persönlichen Geschmack anpassen. Für eine würzige Note können Gewürze wie Zimt, Kardamom oder Sternanis mit den Quitten gekocht werden. Frischer Ingwer verleiht dem Gelee eine angenehme Schärfe und passt besonders gut zu Käse. Eine Prise schwarzer Pfeffer oder einige Wacholderbeeren machen das Gelee zu einer raffinierten Begleitung für herzhafte Gerichte. Statt Vanille kann auch Orangenschale oder Zitronenabrieb verwendet werden. Wer es gerne weniger süß mag, kann einen Teil des Gelierzuckers durch normalen Zucker ersetzen und etwas zusätzliche Zitronensäure hinzufügen. Für eine besonders edle Variante kann am Ende der Kochzeit ein Schuss Quitten- oder Calvados-Schnaps untergerührt werden.

Die Geschichte der Quitte

Die Quitte blickt auf eine über 4000-jährige Kulturgeschichte zurück und gehört zu den ältesten bekannten Obstarten der Menschheit. Ihre ursprüngliche Heimat liegt im östlichen Kaukasus und Transkaukasus, wo bereits vor 4000 Jahren erste kultivierte Quitten nachgewiesen werden können. Von dort verbreitete sich die duftende Frucht über Kleinasien nach Griechenland, wo sie ab 600 v. Chr. kultiviert wurde. Die Griechen nannten sie nach der kretischen Stadt Kydonia, der heutigen Chania, was zur wissenschaftlichen Bezeichnung Cydonia oblonga führte. Bei Griechen und Römern galt die Quitte als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit – sie war der Liebesgöttin Aphrodite bzw. Venus geweiht. Römische Brautpaare bissen vor dem Betreten des Brautgemachs in eine Quitte, um parfümierte Küsse zu ermöglichen. Die Römer kultivierten die Quitte ab 200 v. Chr. und entwickelten bereits erste Rezepte für eingemachte Quitten in Honig. In Mitteleuropa wird die wärmeliebende Pflanze erst seit dem 9. Jahrhundert angebaut, bevorzugt in Weinbaugebieten. Interessant ist auch der sprachliche Einfluss der Quitte: Das portugiesische Wort „marmelo“ für Quitte wurde zum Ursprung unseres Wortes „Marmelade“. Heute ist die Quitte in Deutschland leider etwas in Vergessenheit geraten, erlebt aber dank ihrer gesundheitlichen Vorteile und ihres intensiven Aromas eine Renaissance in der Küche.