Der „Pornstar Martini“ ist ein passionsfrucht-dominierter Cocktail, der durch seine ungewöhnliche Namensgebung und seinen außergewöhnlichen Geschmack internationale Berühmtheit erlangte. Dieser moderne Cocktail aus Vanilla Vodka, Passionsfrucht-Likör, Passionsfrucht-Püree und Vanillezucker wird traditionell mit einem separaten Shot-Glas Champagner serviert, was ihm eine besondere Raffinesse verleiht. Obwohl der Name „Martini“ suggeriert, handelt es sich nicht um einen klassischen Martini, sondern um einen der vielen zeitgenössischen Drinks, die diesen prestigeträchtigen Begriff in ihren Namen integriert haben.
Zutaten für den Pornstar Martini
IBA-Originalrezept:
- 50 ml Vanilla Vodka
- 20 ml Passionsfrucht-Likör (Passoã)
- 50 ml Passionsfrucht-Püree
- 2 Barlöffel Vanillezucker (hausgemacht aus Vanilleschoten und Puderzucker)
- 50 ml Champagner (separat serviert)
- Halbe Passionsfrucht zur Garnierung
Zubereitung des Pornstar Martini
Die Zubereitung des Pornstar Martini erfordert präzise Technik und hochwertige Zutaten. Alle Komponenten mit Ausnahme des Champagners werden in einen Cocktail-Shaker mit Eiswürfeln gegeben und kräftig geschüttelt. Anschließend wird die Mischung doppelt abgeseiht, um eine perfekt glatte Textur zu erzielen, und in ein großes, vorgekühltes Cocktail-Glas gefüllt. Eine halbe Passionsfrucht wird mit Vanillezucker bestäubt und als Garnierung verwendet. Der Champagner wird separat in einem gekühlten Shot-Glas serviert und kann entweder getrunken oder in den Cocktail gegeben werden.
Geschichte des Pornstar Martini
Die Entstehungsgeschichte des Pornstar Martini ist untrennbar mit dem Namen Douglas Ankrah verbunden, einem visionären Barkeeper, der die Londoner Cocktail-Szene des frühen 21. Jahrhunderts maßgeblich prägte. Ankrah wurde 1970 geboren und entwickelte sich zu einem der einflussreichsten Mixologen seiner Generation. Als Besitzer der renommierten LAB Bar in Soho, London, schuf er 2002 in seiner Townhouse Bar den Cocktail, der später weltweite Berühmtheit erlangen sollte.
Die Inspiration für den Pornstar Martini kam Ankrah während eines Besuchs in Kapstadt, Südafrika, wo er den Mavericks Revue Bar Gentlemen’s Club besuchte. Diese Erfahrung brachte ihn dazu, einen Cocktail zu kreieren, der Sinnlichkeit, Luxus und Genuss verkörpern sollte. Ankrah selbst beschrieb seine Vision als einen „stilvollen und selbstbewussten Drink“, der „pure Verwöhnung, sexy, spaßig und evokativ“ repräsentieren sollte.
Entgegen weit verbreiteter Annahmen bestritt Ankrah vehement, den Namen bewusst provokativ gewählt zu haben. In zahlreichen Interviews betonte er, dass er weder ein Fan von Pornografie sei noch bestimmte Pornostars idolisiere. Vielmehr sollte der Name die Qualitäten des Cocktails selbst widerspiegeln: Verführung, Selbstbewusstsein und unwiderstehliche Anziehungskraft.
Wissenswertes über den Pornstar Martini
Der Pornstar Martini entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Cocktails des 21. Jahrhunderts. Im November 2018 wurde er offiziell als meistbestellter Cocktail im Vereinigten Königreich gemeldet, was seine außergewöhnliche Popularität unterstreicht. Auf der Website der International Bartenders Association (IBA) führt er die Beliebtheitsliste mit über 239.000 Aufrufen an und gehört zur prestigeträchtigen Kategorie der „New Era Drinks“.
Die kommerzielle Verwertung des Cocktails führte jedoch auch zu Kontroversen. 2019 sah sich die britische Einzelhandelskette Marks & Spencer gezwungen, ihre Pornstar Martini-Produkte in „Passion Star Martini“ umzubenennen, nachdem Beschwerden eingegangen waren, der ursprüngliche Name würde Pornografie normalisieren. Diese Entscheidung verdeutlicht die gesellschaftliche Debatte um die Namensgebung des Cocktails.
Douglas Ankrah verstarb tragischerweise 2021 im Alter von nur 51 Jahren, hinterließ jedoch ein bleibendes Erbe in der internationalen Barkultur. Sein Pornstar Martini wird heute in Bars auf der ganzen Welt serviert und gilt als Paradebeispiel für die Kreativität und Innovation der modernen Mixologie.
Viele Bars haben kostengünstigere Varianten des Originalrezepts entwickelt, die Zitrus- und Ananassaft verwenden. Diese Adaptionen verändern jedoch Geschmack und Textur erheblich und entsprechen nicht dem authentischen Ankrah’schen Rezept. Kenner bevorzugen daher die Originalversion mit hochwertigem Passionsfrucht-Püree und Passoã-Likör.