Frikadellen sind ein traditioneller Klassiker der deutschen Küche und bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Die herzhaften Fleischklößchen vereinen saftige Konsistenz mit knuspriger Außenkruste und sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der deutschen Hausmannskost.
Die Hauptzutaten basieren auf dem klassischen Rezept: gemischtes Hackfleisch, eingeweichte Brötchen, Zwiebeln und bewährte Gewürze.
Zutaten für klassische Frikadellen
- 500 g gemischtes Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein)
- 1-2 altbackene Brötchen (oder 3 EL Paniermehl)
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 Ei
- 2 TL mittelscharfer Senf
- 1 TL Salz
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer
- 1 TL Paprikapulver
- 2 EL gehackte Petersilie (optional)
- Butterschmalz oder Öl zum Braten
Zubereitung der Frikadellen
Die Brötchen in kaltem Wasser oder Milch etwa 10 Minuten einweichen, dabei einmal wenden. Anschließend die Masse gut ausdrücken. Die Zwiebel sehr fein würfeln – für mildere Frikadellen können die Zwiebeln kurz in etwas Butter angedünstet werden. Hackfleisch, ausgedrückte Brötchenmasse, Zwiebelwürfel, Ei, Senf und alle Gewürze in einer Schüssel gründlich mit den Händen verkneten, bis eine homogene Masse entsteht. Die Hände mit kaltem Wasser anfeuchten und 8-10 gleichmäßige Frikadellen formen, dabei leicht flach drücken. Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen und die Frikadellen portionsweise bei mittlerer Hitze von beiden Seiten etwa 6-8 Minuten braten. Erst wenden, wenn sich eine goldbraune Kruste gebildet hat. Die fertigen Frikadellen auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Variationen
Das Grundrezept lässt sich vielfältig abwandeln. Statt gemischtem Hackfleisch kann reines Rinder- oder Schweinehackfleisch verwendet werden. Für eine mediterrane Note können getrocknete Tomaten, Pinienkerne oder Oliven hinzugefügt werden. Vegetarische Alternativen entstehen durch die Verwendung von Gemüse, Hülsenfrüchten oder Tofu. Regional gibt es Varianten mit Majoran statt Petersilie oder der Zugabe von Haferflocken für eine lockerere Konsistenz. In Bayern werden oft Fleischpflanzerl mit feinem Kalbfleisch und Wurstbrät zubereitet, was für besondere Saftigkeit sorgt.
Die Geschichte der Frikadelle
Der Name Frikadelle leitet sich vom italienischen „frittatella“ ab, was „Gebratenes“ bedeutet. Ende des 17. Jahrhunderts fand der Begriff seinen Weg in die deutsche Sprache und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Gerichte der deutschen Küche. Das älteste deutsche Rezept stammt aus dem Jahr 1697 aus Maria Sophia Schellhammers Kochbuch „Die wohlunterwiesene Köchin“. Die regionalen Bezeichnungen sind vielfältig: In Berlin heißen sie Buletten (vom französischen „boulette“ für Kügelchen), in Bayern Fleischpflanzerl und im Schwabenland Fleischküchle. Die Hugenotten sollen die Speise im 17. Jahrhundert nach Deutschland gebracht haben, wobei sie anfangs vornehmlich aus Kalbfleisch oder Ochsenmark hergestellt wurden. Heute sind Frikadellen aus der deutschen Küche nicht mehr wegzudenken und haben sogar internationale Varianten wie den amerikanischen Hamburger inspiriert.
Wie werden Frikadellen schön knusprig?
Für knusprige Frikadellen ist es wichtig, das Butterschmalz oder Öl richtig zu erhitzen und die Frikadellen zunächst bei höherer Hitze scharf anzubraten, bis sich eine goldbraune Kruste bildet. Erst dann wenden und bei mittlerer Hitze fertig garen. Zu viele Frikadellen auf einmal kühlen das Fett ab und verhindern die Krustenbildung.
Warum zerfallen Frikadellen beim Braten und was tun, damit sie nicht auseinanderfallen?
Frikadellen zerfallen meist, weil sie zu früh gewendet werden oder die Masse zu feucht ist. Das eingeweichte Brötchen muss gut ausgedrückt werden. Die Zwiebeln sollten sehr fein gewürfelt sein, da grobe Stücke die Bindung schwächen. Das Ei sorgt für zusätzlichen Halt. Wichtig: Erst wenden, wenn sich eine feste Kruste gebildet hat!
Was passiert, wenn man keine Brötchen hinzufügt?
Ohne Brötchen oder Semmelbrösel werden die Frikadellen deutlich fester und trockener. Das eingeweichte Brot macht sie locker und saftig und bindet gleichzeitig Fleischsaft. Früher wurde Brot hinzugegeben, um den teuren Fleischanteil zu strecken – heute schätzen wir es wegen der besseren Konsistenz.
Warum werden meine Frikadellen immer so hart?
Harte Frikadellen entstehen durch zu heißes Braten, zu wenig Feuchtigkeit in der Masse oder zu langes Kneten. Das Hackfleisch sollte nicht überarbeitet werden. Wichtig ist auch ausreichend eingeweichtes und gut ausgedrücktes Brot sowie das richtige Verhältnis von Fett im Hackfleisch. Bei mittlerer Hitze garen und nicht zu lange braten.
Frikadellen wie lange braten?
Frikadellen brauchen etwa 12-16 Minuten Gesamtbratzeit. Zunächst 2-3 Minuten bei höherer Hitze scharf anbraten bis zur Krustenbildung, dann wenden und weitere 6-8 Minuten bei mittlerer Hitze garen. Zum Test: Mit dem Finger mittig auf die Frikadelle drücken – ist der Widerstand gleichmäßig fest und tritt kein rötlicher Saft aus, sind sie fertig.
Was macht Frikadellen locker und saftig?
Locker und saftig werden Frikadellen durch eingeweichte, gut ausgedrückte Brötchen oder Paniermehl, die Feuchtigkeit speichern und den Fleischsaft binden. Gemischtes Hackfleisch mit ausreichend Fettanteil, nicht zu langes Kneten der Masse und schonendes Braten bei mittlerer Hitze sorgen für die perfekte Konsistenz. Auch etwas Milch zum Einweichen der Brötchen hilft.
Frikadellen: Wieviel Eier auf 500 Gramm Hackfleisch?
Für 500 Gramm Hackfleisch reicht 1 Ei völlig aus. Das Ei dient als Bindemittel und hält die Frikadellen zusammen. Mehr als 1 Ei würde die Masse zu weich machen und könnte dazu führen, dass die Frikadellen beim Braten zerfallen. Bei größeren Mengen (1 kg Hackfleisch) können 2 Eier verwendet werden.