Hackbraten im Ofen ist ein herzhafter Sonntagsbraten aus Hackfleisch, der auch als „Falscher Hase“ bekannt ist. Saftiges gemischtes Hackfleisch wird mit eingeweichten Brötchen, Zwiebeln und Gewürzen zu einem würzigen Laib geformt und im Backofen gegart. Ein einfaches Familienessen, das ohne aufwändiges Wenden auskommt.
Zutaten für Hackbraten im Ofen
Zutat | Menge | Hinweise |
---|---|---|
gemischtes Hackfleisch | 800 g | halb Rind, halb Schwein |
altbackene Brötchen | 2-3 Stück | oder 6 EL Paniermehl |
Milch | 150 ml | lauwarm |
mittelgroße Zwiebeln | 2 Stück | |
Eier | 2 Stück | Größe M |
Senf | 2 EL | mittelscharfer |
Tomatenmark | 2 EL | |
Petersilie | 3 EL | gehackt |
Salz | 1 TL | |
schwarzer Pfeffer | 1/2 TL | gemahlen |
Paprikapulver | 1 TL | süß |
Öl | 2 EL | zum Anbraten |
Rinderbrühe | 300 ml | |
zum Fetten | Butter | für die Form |
den „Falschen Hasen“ zubereiten:
- Vorbereitung: Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Brötchen in kleine Würfel schneiden und mit lauwarmer Milch übergießen. 10 Minuten quellen lassen, dann gut ausdrücken. Zwiebeln schälen und sehr fein würfeln.
- Hackfleischmasse zubereiten: Hackfleisch in eine große Schüssel geben. Ausgedrückte Brötchenmasse, gewürfelte Zwiebeln, Eier, Senf, Tomatenmark und gehackte Petersilie hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Alles mit den Händen zu einer homogenen Masse verkneten.
- Braten formen: Die Hackfleischmasse zu einem länglichen Laib formen, etwa 25 cm lang und 12 cm breit. Optional: Den Braten rundherum leicht mit Paniermehl bestäuben.
- Anbraten (optional): In einer großen Pfanne Öl erhitzen. Den Hackbraten von allen Seiten 2-3 Minuten anbraten, bis sich eine goldbraune Kruste bildet. Vorsichtig wenden, damit er nicht zerbricht.
- Im Ofen garen: Auflaufform mit Butter fetten. Hackbraten hineinlegen und 30 Minuten backen. Dann die Hälfte der Rinderbrühe angießen und weitere 30 Minuten garen. Gelegentlich mit dem austretenden Bratensaft bestreichen.
- Soße zubereiten: Hackbraten aus der Form nehmen und warm stellen. Den Bratensatz mit restlicher Brühe ablöschen, aufkochen und nach Belieben mit Speisestärke binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Servieren: Hackbraten in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden und mit der Soße servieren. Dazu passen Kartoffelpüree, Salzkartoffeln oder Nudeln sowie gedünstetes Gemüse.
Tipps für perfekten Hackbraten
Für einen besonders saftigen Hackbraten ist das Verhältnis von Hackfleisch zu Brötchen entscheidend. Die eingeweichten Brötchen binden die Fleischsäfte und sorgen für eine lockere Konsistenz. Gemischtes Hackfleisch aus Rind und Schwein liefert den besten Geschmack – das Schweinefleisch sorgt für Saftigkeit, das Rindfleisch für Würze.
Das Anbraten vor dem Ofengaren ist optional, verleiht dem Braten aber eine appetitliche Kruste und zusätzliche Röstaromen. Wer Zeit sparen möchte, kann den Braten auch direkt in den Ofen geben. Wichtig ist, dass der Braten eine Kerntemperatur von 72-75°C erreicht.
Variationen
Der Grundteig lässt sich vielseitig abwandeln. Besonders beliebt ist der Falsche Hase mit Ei – dabei werden hartgekochte Eier in die Mitte des Bratens gelegt. Beim Aufschneiden entsteht ein dekorativer Effekt mit dem gelben Eigelb. Auch geröstete Speckwürfel oder fein gewürfelte Möhren können in die Masse eingearbeitet werden.
Für eine mediterrane Variante können getrocknete Tomaten, Pinienkerne oder italienische Kräuter wie Oregano und Basilikum verwendet werden. Eine deftige Version entsteht durch die Zugabe von geriebenem Käse oder fein gewürfelten Gewürzgurken.
Die Geschichte des „falschen Hasen“
Die Bezeichnungen falscher Hase bzw. Heuchelhase (heucheln wie vortäuschen) kommen vermutlich von den kupfernen oder irdenen Hasenpfannen und ‑brätern, in welchen Hackbraten in vergangenen Jahrhunderten gebacken wurde. Es war aber auch üblich, von Hand einen Hasen zu „formieren“ oder dem Hackbraten namens „Falscher Hase“ die Form eines Hasenrückens zu geben.
Die Bezeichnung „falscher Hase“ (auch „polnischer Hase“) ist ab Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Kochbüchern dokumentiert. Diese speziellen Hasenpfannen hatten eine Y-förmige Form, in die ein echter Hasenbräter perfekt hineinpasste. Als kostengünstige Alternative wurde später Hackfleisch in diese Formen gefüllt und entsprechend geformt.
Während manche Quellen behaupten, der Name stamme aus der Nachkriegszeit, belegen historische Kochbücher, dass der Begriff bereits im 19. Jahrhundert verwendet wurde. Der Hackbraten entwickelte sich zu einem beliebten Sonntagsessen für Familien, die sich keinen teuren Braten leisten konnten, aber trotzdem ein festliches Gericht wünschten.
Warum zerfällt mein Hackbraten beim Garen?
Häufige Ursachen sind zu wenig Bindemittel (Ei und Brötchen), zu feuchte Masse oder zu grobes Hackfleisch. Die Brötchen müssen gut ausgedrückt werden und die Masse sollte gründlich verknetet sein. Beim Anbraten sollte der Braten erst gewendet werden, wenn sich eine feste Kruste gebildet hat.
Soll ich den Hackbraten vor dem Ofengaren anbraten?
Das Anbraten ist optional, aber empfehlenswert. Es sorgt für eine knusprige Kruste und zusätzliche Röstaromen. Wer Zeit sparen möchte, kann den Braten auch direkt in den Ofen geben – dann sollte er aber regelmäßig mit Brühe oder Bratensaft bestrichen werden, damit er nicht austrocknet.
Wie erkenne ich, ob der Hackbraten gar ist?
Der Hackbraten sollte außen goldbraun und innen nicht mehr rosa sein. Die Kerntemperatur sollte 72-75°C betragen. Beim Anstechen mit einem Holzstäbchen sollte der austretende Saft klar und nicht rötlich sein. Die Garzeit beträgt meist 50-60 Minuten bei 180°C Umluft.
Welches Hackfleisch eignet sich am besten?
Gemischtes Hackfleisch aus halb Rind und halb Schwein ist ideal. Das Schweinehack sorgt für Saftigkeit und Geschmack, das Rinderhack für Festigkeit. Reines Rinderhack wird etwas trockener, reines Schweinehack kann zu fettig werden. Der Fettgehalt sollte bei etwa 15-20% liegen.
Kann ich Hackbraten vorbereiten?
Ja, die Hackfleischmasse kann bis zu einem Tag vorher zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Der geformte rohe Braten sollte abgedeckt werden. Auch fertig gegarter Hackbraten hält sich 2-3 Tage im Kühlschrank und schmeckt kalt aufgeschnitten sehr gut.
Warum heißt Hackbraten auch 'Falscher Hase'?
Der Name stammt aus dem 19. Jahrhundert, als Hackbraten in speziellen Hasenpfannen gebacken wurde, die ursprünglich für echte Hasenbraten gedacht waren. Man formte das Hackfleisch hasenähnlich oder nutzte die Y-förmigen Backformen. So entstand ein „falscher“ Hase aus Hackfleisch statt einem echten Hasen.
Welche Beilagen passen zu Hackbraten?
Traditionell wird Hackbraten mit Kartoffelpüree, Salzkartoffeln oder Bratkartoffeln serviert. Als Gemüse eignen sich Erbsen und Möhren, Bohnen, Rotkohl oder Sauerkraut. Die Soße aus dem Bratensatz rundet das Gericht ab. Auch Nudeln oder Spätzle sind beliebte Beilagen.
Kann ich Hackbraten einfrieren?
Sowohl roher als auch gegarter Hackbraten lässt sich gut einfrieren. Roher Braten hält 2-3 Monate, gegarter etwa 3-4 Monate. Am besten portionsweise einfrieren und langsam im Kühlschrank auftauen lassen. Aufgetauter roher Braten sollte sofort verarbeitet werden.