White Lady

Die White Lady ist ein eleganter Cocktail aus der Familie der Sours, der mit seiner perfekten Balance aus Gin, Cointreau und frischem Zitronensaft besticht. Dieser zeitlose Drink aus den 1920er Jahren vereint die botanischen Noten des Gins mit der süßen Orangenfrische des Cointreau und der lebendigen Säure der Zitrone zu einem harmonischen Genusserlebnis.

Zutaten für White Lady

Zutaten für Cocktail

ZutatMengeHinweise
Gin30 mlLondon Dry Gin
Cointreau30 mloder Triple Sec
Zitronensaft30 mlfrisch gepresst
Eiweiß1 Stückoptional, für cremige Textur
Zuckersirup10 mloptional, 2:1 Verhältnis
Zitronenzeste1 Stückzum Garnieren

Zubereitung

  1. Shaker vorbereiten: Cocktail-Shaker bereitstellen. Falls Eiweiß verwendet wird, zuerst alle Zutaten ohne Eis in den Shaker geben.
  2. Dry Shake (optional): Wenn Eiweiß verwendet wird: Alle Zutaten ohne Eis etwa 15 Sekunden kräftig schütteln. Das schafft eine bessere Emulsion und samtigere Textur.
  3. Shaken mit Eis: Eis in den Shaker geben und erneut 15-20 Sekunden kräftig schütteln, bis die Mischung gut gekühlt ist.
  4. Abseihen: Den Cocktail durch ein feines Barsieb in eine gekühlte Coupe oder ein Cocktailglas abseihen.
  5. Garnieren und servieren: Mit einer Zitronenzeste garnieren. Die Schale vorher leicht drehen, um die ätherischen Öle freizusetzen. Sofort servieren.

Die Geschichte der White Lady

Die White Lady entstand in den 1920er Jahren und ist untrennbar mit dem legendären Barkeeper Harry MacElhone verbunden. Die erste Version des Cocktails mixte MacElhone bereits 1919 im Londoner Ciro’s Club, doch diese frühe Variante bestand aus Zitronensaft, Cointreau und Crème de Menthe – eine Kombination, die beim Publikum durchfiel.

Den Durchbruch erlebte die White Lady erst 1929, als MacElhone seine eigene Bar in Paris eröffnete: die berühmte Harry’s New York Bar in der Rue Daunou. Hier überarbeitete er das Rezept grundlegend, ersetzte die Crème de Menthe durch Gin und reduzierte den Cointreau-Anteil erheblich. Diese Neuinterpretation war ein sofortiger Erfolg.

Der finale Durchbruch kam 1930, als Harry Craddock, der legendäre Barkeeper des Savoy Hotels in London, die White Lady in sein „Savoy Cocktail Book“ aufnahm. Dieses Werk gilt als eines der bedeutendsten Cocktailbücher aller Zeiten und machte die White Lady endgültig zu einem Weltstandard. Interessanterweise besteht bis heute eine freundschaftliche Kontroverse darüber, wer die Gin-Version tatsächlich zuerst kreierte – MacElhone oder Craddock.

Die White Lady gehört zur Familie der Sours, genauer gesagt zu den New Orleans Sours, bei denen der Zucker durch einen Orangenlikör ersetzt wird. Ohne Eiweiß ist sie im Wesentlichen ein Sidecar mit Gin statt Cognac.

Variationen

Die White Lady lässt sich auf verschiedene Weise interpretieren. Die moderne Version mit Eiweiß etablierte sich in den 1930er Jahren und verleiht dem Cocktail eine samtige, cremige Textur sowie eine elegante weiße Schaumkrone – daher vermutlich auch der Name „White Lady“.

Manche Bartender ergänzen 1-2 Spritzer Angostura Bitters für zusätzliche Komplexität. Pierre Ferrand Dry Curaçao oder Grand Marnier können als Premium-Alternative zu Cointreau verwendet werden. Bei der Gin-Wahl funktionieren sowohl milde, fruchtige Gins als auch klassische London Dry Gins mit ausgeprägtem Wacholder-Charakter.

Eine alkoholfreie Variante ersetzt den Gin durch Seedlip Garden 108 und den Cointreau durch einen alkoholfreien Orangensirup.

Fun Facts

Ernest Hemingway war Stammgast in der Harry’s New York Bar und trank vermutlich regelmäßig White Ladies. Die Bar kann sich rühmen, mehrere Cocktail-Klassiker erfunden zu haben, darunter auch den Bloody Mary und den Sidecar.

Interessant ist auch die familiäre Verbindung: Andy MacElhone, Harrys Sohn, erfand 1960 in derselben Bar den Blue Lagoon – eine blaue Hommage an die White Lady seines Vaters, bei der er Gin durch Vodka und Cointreau durch blauen Curaçao ersetzte.


Wo stammt der White Lady-Cocktail her?

Die White Lady stammt ursprünglich aus London (Ciro’s Club, 1919) und wurde in Paris perfektioniert. Harry MacElhone kreierte die moderne Version 1929 in seiner Harry’s New York Bar in der Rue Daunou in Paris. Von dort verbreitete sich der Cocktail weltweit.

Wann wurde der White Lady-Cocktail erfunden?

Die erste Version entstand 1919 im Londoner Ciro’s Club, war aber noch mit Crème de Menthe gemacht. Die heute bekannte Gin-Version wurde 1929 in Paris kreiert und 1930 durch das Savoy Cocktail Book popularisiert.

Wer hat den White Lady-Cocktail erfunden?

Harry MacElhone gilt als Erfinder der White Lady. Er kreierte die erste Version 1919 im Ciro’s Club in London und perfektionierte das Rezept 1929 in seiner eigenen Harry’s New York Bar in Paris. Harry Craddock popularisierte den Drink 1930 durch das Savoy Cocktail Book.

Wie schmeckt ein White Lady-Cocktail?

Eine White Lady schmeckt elegant und ausgewogen – die botanischen Noten des Gins harmonieren mit der süßen Orangenfrische des Cointreau und der lebendigen Säure der Zitrone. Mit Eiweiß wird die Textur samtig und cremig. Insgesamt ist es ein erfrischender, säuerlicher Cocktail mit subtiler Süße.

In was für einem Glas wird ein White Lady-Cocktail serviert?

Traditionell wird die White Lady in einer gekühlten Coupe (Champagnerschale) oder einem klassischen Cocktailglas serviert. Die Coupe betont die elegante Präsentation und ermöglicht es, das Aroma optimal zu genießen. Wichtig ist, dass das Glas vorgekühlt ist.

Brauche ich Eiweiß für eine White Lady?

Eiweiß ist optional, aber empfehlenswert. Die originalen Rezepte von 1929-1930 enthielten kein Eiweiß, aber ab Mitte der 1930er Jahre etablierte sich diese Zugabe. Das Eiweiß verleiht dem Cocktail eine samtige Textur und eine elegante weiße Schaumkrone – daher vermutlich der Name „White Lady“.

Kann ich statt Cointreau auch anderen Orangenlikör verwenden?

Ja, statt Cointreau können auch andere hochwertige Triple Sec wie Pierre Ferrand Dry Curaçao oder Grand Marnier verwendet werden. Günstige Triple Sec-Varianten sollten vermieden werden, da sie oft künstlich schmecken. Die Qualität des Orangenlikörs beeinflusst den Geschmack erheblich.

Welcher Gin eignet sich am besten für White Lady?

Sowohl milde, fruchtige Gins als auch klassische London Dry Gins funktionieren gut. Für Einsteiger sind milde Gins wie Roku oder Hendrick’s ideal, da sie die Zitrusnoten unterstützen. Liebhaber kräftigerer Aromen greifen zu wacholder-betonten Gins wie Tanqueray oder Beefeater.

Was ist der Unterschied zwischen White Lady und Sidecar?

Der Hauptunterschied liegt in der Basisspirituose: White Lady wird mit Gin gemacht, Sidecar mit Cognac. Beide gehören zur Familie der Sours und verwenden Orangenlikör sowie Zitronensaft. Die White Lady ist im Wesentlichen ein Sidecar mit Gin statt Weinbrand – beide Cocktails entstanden zur gleichen Zeit.

Wie bereite ich den perfekten Dry Shake zu?

Beim Dry Shake werden alle Zutaten inklusive Eiweiß zuerst ohne Eis 15 Sekunden kräftig geschüttelt. Dann Eis hinzufügen und nochmals 15-20 Sekunden shaken. Diese Technik emulgiert das Eiweiß besser und sorgt für eine cremigere Textur und stabileren Schaum.