Dieser klassische Käsekuchen mit Mürbeteigboden ist ein zeitloser deutscher Backtraum. Die cremige Quarkmasse auf knusprigem Boden vereint perfekt süße und säuerliche Aromen. Ein Stück Kindheit und Familientradition, das auf jeder Kaffeetafel für strahlende Gesichter sorgt.

Zutaten für Käsekuchen mit Mürbeteigboden

Zutaten für Portionen

Für den Mürbeteigboden:

ZutatMengeHinweise
Mehl250 gType 405
kalte Butter125 g
Zucker80 g
Ei1Größe M
Salz1 Prise
Backpulver1 TL

Für die Quarkmasse:

ZutatMengeHinweise
Quark1 kg40% Fett i.Tr.
Zucker200 g
Eier4Größe M
Milch100 ml
weiche Butter80 g
Vanillezucker1 Pck.
Speisestärke3 EL
Zitrone1Saft und abgeriebene Schale
Rosinen80 goptional

Zubereitung

  1. Mürbeteig zubereiten: Alle Zutaten für den Mürbeteig zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
  2. Form vorbereiten: Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform (26 cm) fetten. Den Teig ausrollen und Boden sowie Rand der Form damit auskleiden. Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen.
  3. Boden vorbacken: Den Teigboden 15 Minuten blindbacken (mit Backpapier und Hülsenfrüchten beschweren). Backpapier entfernen und Ofentemperatur auf 160°C reduzieren.
  4. Quarkmasse zubereiten: Weiche Butter mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Eier einzeln unterrühren. Quark, Speisestärke, Zitronensaft und -schale sowie Milch hinzufügen und zu einer glatten Masse verrühren.
  5. Rosinen hinzufügen: Falls gewünscht, die Rosinen vorsichtig unter die Quarkmasse heben. Die Masse nicht zu stark rühren, damit sie schön cremig bleibt.
  6. Backen: Die Quarkmasse in die Form füllen und glattstreichen. 50-60 Minuten backen, bis die Oberfläche goldgelb ist. Den Kuchen im geschlossenen Ofen abkühlen lassen.
  7. Servieren: Völlig abgekühlt aus der Form lösen. Der Käsekuchen schmeckt am besten nach ein paar Stunden Ruhe im Kühlschrank.

Geschichtsstunde

Die Wurzeln des Käsekuchens reichen erstaunlich weit zurück. Bereits im antiken Griechenland schrieb der Physiker Aigimos über Kuchen aus Quark und Sauerrahm. Der Buntschriftsteller Athenaios überlieferte sogar eine Anekdote über Sokrates‘ Ehefrau Xanthippe, die während eines Zornesausbruchs auf einem Käsekuchen herumtrampelte.

Das erste vergleichbare Rezept stammt aus dem 14. Jahrhundert vom französischen Chefkoch Taillevent, der am Hofe Karls V. wirkte. Sein Rezept fand Eingang in die mittelalterliche Rezeptsammlung „Le Viandier“ – eines der ersten einflussreichen westlichen Kochbücher.

In Deutschland erschien 1598 das erste schriftliche Käsekuchenrezept von Anna Wecker. Die Zutaten bestanden bereits damals aus Quark, Eiern, Zucker, Butter und Zimt auf Mürbeteig – also sehr ähnlich wie heute. Knapp 100 Jahre später erschien ein Koch- und Backbuch mit gleich mehreren Rezepten für „Eyer-Käß-Dorten“.

Regionale Traditionen

Der Käsekuchen entwickelte sich regional sehr unterschiedlich. In Schlesien ist der Käsekuchen mit Hefeteigboden und Streuseln typisch, während in anderen Regionen der Mürbeteigboden dominiert.

Interessant ist auch die polnische Verbindung: König Johann III. Sobieski soll den Wiener Käsekuchen nach seiner Rückkehr aus Wien nach Polen gebracht haben. In Polen ist Sernik bis heute einer der beliebtesten Kuchen.

Ab dem 20. Jahrhundert wurde der Käsekuchen in deutschen Haushalten zu einem echten Familienkuchen und entwickelte sich zu dem Gebäck, das wir heute kennen und lieben.

Tipps für den perfekten Käsekuchen

Der Schlüssel für einen gelungenen Käsekuchen liegt in der richtigen Konsistenz der Quarkmasse. Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben, damit sich alles gut verbindet. Die Speisestärke sorgt für die perfekte Bindung und verhindert Risse.

Wichtig ist auch die richtige Backtemperatur: Bei 160°C gart der Käsekuchen schonend und gleichmäßig durch. Das langsame Abkühlen im geschlossenen Ofen verhindert, dass der Kuchen zusammenfällt oder reißt.

Variationen

Der traditionelle Käsekuchen lässt sich wunderbar variieren. Statt Rosinen können frische Beeren, Mandarinenstücke oder gehackte Schokolade verwendet werden. Für eine besonders luftige Variante werden die Eier getrennt und das Eiweiß steif geschlagen unter die Masse gehoben.

Eine Prise Vanillezucker oder etwas abgeriebene Orangenschale verstärken das Aroma. Für besondere Anlässe kann ein Schuss Rum oder Amaretto den Käsekuchen verfeinern.


Warum reißt mein Käsekuchen beim Backen?

Risse entstehen meist durch zu hohe Backtemperatur oder zu schnelles Abkühlen. Backen Sie bei maximal 160°C und lassen Sie den Kuchen langsam im geschlossenen Ofen abkühlen. Auch zu viel Rühren kann die Quarkmasse instabil machen.

Warum fällt mein Käsekuchen zusammen?

Das passiert meist, wenn die Quarkmasse zu stark geschlagen wurde oder der Ofen zu früh geöffnet wird. Die Speisestärke sorgt für Stabilität. Lassen Sie den Kuchen immer im geschlossenen Ofen abkühlen und öffnen Sie die Tür erst nach 15 Minuten einen Spalt.

Welchen Quark soll ich verwenden?

Am besten eignet sich Quark mit 40% Fett i.Tr. (Speisequark). Er sorgt für die cremige Konsistenz und den vollen Geschmack. Magerquark macht den Käsekuchen trockener und weniger aromatisch.

Kann ich den Käsekuchen einfrieren?

Ja, Käsekuchen lässt sich problemlos einfrieren. In Stücke geschnitten und gut verpackt hält er sich bis zu 3 Monate. Am besten über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen.

Wie lange hält sich der Käsekuchen?

Im Kühlschrank hält sich Käsekuchen 4-5 Tage. Er sollte abgedeckt gelagert werden. Der Geschmack entwickelt sich sogar noch besser, wenn er einen Tag durchziehen kann.

Muss der Mürbeteigboden vorgebacken werden?

Ja, das Blindbacken verhindert, dass der Boden durch die feuchte Quarkmasse aufweicht. Stechen Sie den Boden mit einer Gabel ein und beschweren Sie ihn mit Backpapier und Hülsenfrüchten.

Kann ich statt Rosinen andere Früchte verwenden?

Ja, frische Beeren, Mandarinenstücke aus der Dose oder gehackte getrocknete Früchte funktionieren gut. Frische Früchte sollten vorsichtig untergehoben werden, damit sie nicht zu viel Saft abgeben.

Warum wird mein Käsekuchen nicht fest?

Die Speisestärke ist entscheidend für die Bindung. Verwenden Sie die angegebene Menge und achten Sie darauf, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben. Bei zu niedriger Backtemperatur wird der Kuchen nicht richtig fest.