Bratkartoffeln mit Speck sind ein deutscher Küchenklassiker, der außen goldbraun und knusprig, innen weich und würzig ist. Ob aus gekochten Kartoffeln vom Vortag oder frisch aus rohen Kartoffeln zubereitet – dieses herzhafte Gericht mit geräuchertem Speck und karamelisierten Zwiebeln ist pure Hausmannskost und perfekte Resteverwertung zugleich.
Zutaten für Bratkartoffeln mit Speck
Zutat | Menge | Hinweise |
---|---|---|
festkochende Kartoffeln | 1 kg | gekocht oder roh |
geräucherter Speck | 150 g | gewürfelt |
Zwiebeln | 2 Stück | mittelgroß |
Butterschmalz | 3 EL | oder neutrales Öl |
Butter | 1 EL | zum Verfeinern |
Salz | nach Geschmack | |
schwarzer Pfeffer | frisch gemahlen | |
Petersilie | 2 EL | frisch gehackt |
Zubereitung
- Kartoffeln vorbereiten: Gekochte Kartoffeln vom Vortag pellen und in 3-5 mm dicke Scheiben schneiden. Bei rohen Kartoffeln: schälen, in Scheiben schneiden und 10 Minuten in kaltem Wasser wässern, dann trocken tupfen.
- Speck und Zwiebeln vorbereiten: Speck in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln schälen und in grobe Streifen oder Würfel schneiden. Petersilie waschen und fein hacken.
- Speck auslassen: In einer großen Pfanne den Speck bei mittlerer Hitze auslassen, bis er knusprig wird. Speck herausnehmen und beiseite stellen.
- Zwiebeln anbraten: Zwiebeln in das Speckfett geben und glasig dünsten, bis sie leicht gebräunt sind. Ebenfalls herausnehmen und zu dem Speck stellen.
- Kartoffeln braten: Butterschmalz in die Pfanne geben und heiß werden lassen. Kartoffelscheiben portionsweise einlegen – sie sollten nebeneinander liegen, nicht übereinander. Bei mittlerer bis hoher Hitze 3-5 Minuten pro Seite goldbraun braten.
- Alles zusammenfügen: Speck und Zwiebeln zu den fertigen Bratkartoffeln geben und kurz mitbraten. Butter einrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Petersilie bestreut servieren.
Gekochte vs. rohe Kartoffeln – Was ist besser?
Die Entscheidung zwischen gekochten und rohen Kartoffeln für Bratkartoffeln hängt von Ihren Präferenzen und der verfügbaren Zeit ab. Gekochte Kartoffeln sind die klassische Wahl und eignen sich besonders gut zur Resteverwertung. Sie werden schneller knusprig (3-5 Minuten pro Seite) und haben eine weichere Textur. Ideal sind Pellkartoffeln vom Vortag, die über Nacht abgekühlt sind.
Rohe Kartoffeln benötigen mehr Zeit (20-30 Minuten insgesamt), entwickeln aber intensivere Röstaromen und werden außen besonders knusprig. Wichtig ist das Wässern der geschnittenen rohen Kartoffeln für 10-15 Minuten, um überschüssige Stärke zu entfernen. Dies macht sie knuspriger und verhindert das Anhaften in der Pfanne.
Für beide Methoden gilt: festkochende Kartoffelsorten wie Linda, Sieglinde oder Annabelle verwenden, da sie beim Braten ihre Form behalten.
Wo kommen Bratkartoffeln her?
Bratkartoffeln haben ihren Ursprung in der bäuerlichen Küche des 18. und 19. Jahrhunderts. Als die Kartoffel nach ihrer Einführung aus Amerika zum Grundnahrungsmittel wurde, entwickelten sich verschiedene Zubereitungsarten. Bratkartoffeln entstanden ursprünglich als Resteverwertung – übrig gebliebene gekochte Kartoffeln wurden am nächsten Tag in der Pfanne aufgebraten.
Besonders in Norddeutschland und den ländlichen Gebieten etablierten sich Bratkartoffeln als „Arme-Leute-Essen“, das sättigend und nahrhaft war. Die Zugabe von Speck und Zwiebeln machte das einfache Gericht gehaltvoller und schmackhafter. In vielen Familien gab es regelmäßig Pellkartoffeln, deren Reste tags darauf zu knusprigen Bratkartoffeln verarbeitet wurden.
Heute gelten Bratkartoffeln als deutscher Küchenklassiker und sind auf der ganzen Welt als typisch deutsches Gericht bekannt. Sie symbolisieren die rustikale, bodenständige deutsche Hausmannskost.
Variationen
Bratkartoffeln lassen sich vielfältig abwandeln. Vegetarische Versionen verzichten auf Speck und setzen stattdessen auf geröstete Zwiebeln, Paprikastreifen oder Pilze. Bauernfrühstück entsteht durch Zugabe von verquirlten Eiern, die über die heißen Bratkartoffeln gegossen werden.
Regional gibt es verschiedene Gewürzvarianten: In Bayern werden Bratkartoffeln oft mit Kümmel gewürzt, in Norddeutschland mit Majoran. Kräuterbratkartoffeln werden mit frischem Rosmarin, Thymian oder Schnittlauch verfeinert.
Eine moderne Variante sind Bratkartoffeln aus der Heißluftfritteuse, die mit weniger Fett auskommen und trotzdem knusprig werden. Auch im Backofen lassen sich größere Mengen auf einmal zubereiten.
Soll ich gekochte oder rohe Kartoffeln für Bratkartoffeln verwenden?
Beide Methoden haben Vorteile: Gekochte Kartoffeln werden schneller fertig und sind ideal zur Resteverwertung. Rohe Kartoffeln entwickeln intensivere Röstaromen, brauchen aber mehr Zeit. Für Anfänger sind gekochte Kartoffeln einfacher zu handhaben.
Welche Kartoffelsorte eignet sich am besten für Bratkartoffeln?
Festkochende Kartoffelsorten wie Linda, Sieglinde, Annabelle oder Cilena sind ideal, da sie beim Braten ihre Form behalten und nicht zerfallen. Mehligkochende Kartoffeln sind nur für Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln geeignet.
Warum werden meine Bratkartoffeln nicht knusprig?
Häufige Ursachen: zu wenig oder nicht heißes Fett, zu viele Kartoffeln auf einmal in der Pfanne, zu häufiges Wenden oder zu frühes Salzen. Die Kartoffelscheiben sollten einzeln auf dem Pfannenboden liegen und erst gewendet werden, wenn sie goldbraun sind.
Wann soll ich Speck und Zwiebeln zu den Bratkartoffeln geben?
Speck und Zwiebeln immer separat anbraten und erst zum Schluss zu den fertigen Bratkartoffeln geben. Sonst verbrennen sie während der langen Bratzeit der Kartoffeln. Der Speck wird zuerst ausgelassen, dann die Zwiebeln im Speckfett gedünstet.
Kann ich Bratkartoffeln am Vortag zubereiten?
Die Kartoffeln können am Vortag gekocht werden und sollten über Nacht abkühlen. Fertige Bratkartoffeln lassen sich 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren und in der Pfanne wieder aufwärmen, werden aber nicht mehr so knusprig.
Mit welchem Fett sollte ich Bratkartoffeln braten?
Butterschmalz ist ideal, da es hoch erhitzbar ist und einen guten Geschmack gibt. Alternativ eignen sich neutrales Öl wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Schweine- oder Gänseschmalz verleihen besonders intensiven Geschmack. Reine Butter bräunt zu schnell.
Warum soll ich rohe Kartoffeln vor dem Braten wässern?
Das Wässern entfernt überschüssige Stärke, die sonst beim Braten verklebt und die Kartoffeln am Anbrennen hindert. Die Kartoffeln werden dadurch knuspriger und kleben weniger an der Pfanne. Nach dem Wässern unbedingt trocken tupfen.
Wann würze ich Bratkartoffeln am besten?
Erst ganz zum Schluss salzen und pfeffern! Frühes Salzen entzieht den Kartoffeln Feuchtigkeit und verhindert die knusprige Kruste. Pfeffer kann bei zu langem Braten verbrennen und bitter werden. Kräuter kommen ebenfalls erst am Ende dazu.
Was passt gut zu Bratkartoffeln mit Speck?
Klassisch werden Bratkartoffeln mit Spiegelei serviert. Sie passen auch gut zu Salaten, eingelegten Gurken, Sauerkraut oder als Beilage zu Fleischgerichten. Mit verquirlten Eiern werden sie zum Bauernfrühstück.