Streuselkuchen ist der deutsche Blechkuchen-Liebling schlechthin. Luftiger Hefeteig trifft auf buttrig-knusprige Streusel und wird traditionell mit einer zarten Schmandschicht verfeinert. Ursprünglich aus Sachsen und Schlesien stammend, eroberte dieser zeitlose Kaffeebegleiter ganz Deutschland und gehört heute zu jeder gut sortierten Kuchentafel.

Zutaten für Streuselkuchen

Zutaten für Stücke

Für den Hefeteig:

ZutatMengeHinweise
Weizenmehl500 gType 405
Milch250 mllauwarm
Frische Hefe42 g1 Würfel
Zucker80 g
Butter80 gweich
Ei1 StückGröße M
Salz1 TL
Vanillezucker1 Pck.

Für die Streusel:

ZutatMengeHinweise
Weizenmehl300 gType 405
Zucker150 g
Butter150 gkalt
Vanillezucker1 Pck.
Salz1 Prise

Für die Schmandschicht:

ZutatMengeHinweise
Schmand200 g
Zucker2 EL
Zitronensaft1 TL

Zubereitung

  1. Hefeteig vorbereiten: Milch lauwarm erwärmen (nicht über 40°C). Hefe hineinbröckeln und mit 1 TL Zucker verrühren. 10 Minuten gehen lassen, bis die Mischung schäumt.
  2. Hefeteig kneten: Mehl in eine große Schüssel geben, eine Mulde formen und die Hefemilch hineingießen. Restlichen Zucker, weiche Butter, Ei, Vanillezucker und Salz hinzufügen. Mit den Knethaken 8-10 Minuten zu einem glatten, elastischen Teig verarbeiten.
  3. Teig gehen lassen: Teig abgedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis er sich deutlich vergrößert hat.
  4. Streusel zubereiten: Für die Streusel alle Zutaten in eine Schüssel geben. Mit kalter Butter zunächst mit dem Mixer kurz vermengen, dann mit den Händen zu groben Streuseln verarbeiten. Nicht zu lange kneten, damit die Butter kalt bleibt.
  5. Schmandschicht mischen: Schmand mit Zucker und Zitronensaft verrühren und beiseite stellen.
  6. Blech vorbereiten und belegen: Backblech (40×30 cm) fetten oder mit Backpapier auslegen. Hefeteig auf dem Blech ausrollen. Schmandmischung gleichmäßig darauf verstreichen. Streusel darüber verteilen und leicht andrücken.
  7. Backen: Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Streuselkuchen 20-25 Minuten backen, bis die Streusel goldbraun sind. Auskühlen lassen und in Stücke schneiden.

Der Streuselkuchen

Der Streuselkuchen ist ein echter deutscher Traditionsschutz. Seine Anfänge liegen vermutlich in Sachsen, wo bereits im 16. Jahrhundert ähnliche Gebäcke mit Streuselbelag gebacken wurden. Die Kombination aus einfachem Hefeteig und buttrigen Streuseln war ideal für die bäuerliche Küche – wenige Zutaten, großer Geschmack.

Seine große Zeit erlebte der Streuselkuchen im 19. Jahrhundert. Besonders in Sachsen und Schlesien gehörte er zu jedem Kirchweihfest und jeder Familienfeier. Die goldbraunen Streusel aus Butter, Zucker und Mehl galten sogar als kleiner Luxus, denn diese Zutaten waren nicht billig.

Von seinen ursprünglichen Regionen aus eroberte der Streuselkuchen allmählich ganz Deutschland. Heute kennt ihn jeder – ob als „Streuselkuchen“ im Norden oder als „Riwwelkuchen“ in der Pfalz. Was geblieben ist: der unwiderstehliche Duft von gebackenen Streuseln und die Erinnerung an Omas Kaffeetafel.

Variationen

Der Streuselkuchen lässt sich wunderbar variieren. Besonders beliebt sind Versionen mit Obst wie Äpfeln, Kirschen, Zwetschgen oder Rhabarber, die unter die Streusel gelegt werden. Eine weitere beliebte Variante ist der Streuselkuchen mit Vanillepudding als Unterlage statt der Schmandschicht. In Schlesien wird traditionell eine Quarkunterlage verwendet.

Die Streusel selbst können mit verschiedenen Aromen verfeinert werden: Zimt verleiht eine warme Note, Zitronenschale sorgt für Frische, und gehackte Mandeln oder Haselnüsse bringen zusätzliche Textur. Manche Bäcker mischen auch einen Teil Haferflocken unter die Streusel für extra Knusprigkeit.


Warum wird mein Hefeteig nicht richtig fluffig?

Achten Sie darauf, dass die Milch nicht zu heiß ist (maximal 40°C), sonst stirbt die Hefe ab. Die Hefe sollte frisch und noch nicht abgelaufen sein. Lassen Sie den Teig ausreichend lange an einem warmen, zugfreien Ort gehen. Der Teig sollte sich mindestens verdoppelt haben.

Wie bekomme ich die perfekten Streusel hin?

Verwenden Sie kalte Butter direkt aus dem Kühlschrank. Das ideale Verhältnis ist 2:1:1 (Mehl:Butter:Zucker). Kneten Sie die Zutaten nur kurz mit den Händen, bis grobe Streusel entstehen. Zu langes Kneten macht die Butter warm und die Streusel werden matschig.

Kann ich den Streuselkuchen auch ohne Schmand backen?

Ja, traditioneller Streuselkuchen kommt oft nur mit Hefeteig und Streuseln aus. Die Schmandschicht macht den Kuchen jedoch saftiger und verleiht ihm eine angenehme Säure. Alternativ können Sie auch Vanillepudding oder eine Quark-Ei-Mischung verwenden.

Wie lange hält sich Streuselkuchen frisch?

Streuselkuchen hält sich bei Zimmertemperatur abgedeckt etwa 3-4 Tage frisch. Im Kühlschrank kann er bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Einzelne Stücke lassen sich auch problemlos einfrieren und bei Bedarf auftauen.

Warum fallen meine Streusel beim Backen vom Kuchen?

Die Streusel müssen leicht in den Teig gedrückt werden, damit sie haften. Eine dünne Schicht Schmand oder leicht angefeuchteter Teig hilft als „Kleber“. Verwenden Sie außerdem nicht zu kleine Streusel – größere Brocken halten besser.

Kann ich statt frischer Hefe auch Trockenhefe verwenden?

Ja, verwenden Sie etwa 1 Päckchen (7g) Trockenhefe statt dem Hefewürfel. Trockenhefe kann direkt unter das Mehl gemischt werden, muss aber nicht vorher in Milch aufgelöst werden. Die Gehzeit kann sich etwas verlängern.

Wo stammt der Streuselkuchen ursprünglich her?

Der Streuselkuchen stammt wahrscheinlich aus Obersachsen – die erste Erwähnung von „Streusselen“ findet sich 1584 in einem Text aus Meißen. Später war er besonders in Schlesien und den angrenzenden preußischen Provinzen verbreitet, von wo aus er sich in ganz Deutschland etablierte.

Was bedeutet der Name 'Riwwelkuchen'?

Riwwelkuchen ist die pfälzische und südhessische Bezeichnung für Streuselkuchen. Das Wort kommt vom Dialektwort „Riwwel“ für Streusel oder Krümel. Diese Bezeichnung ist heute noch bei russlanddeutschen Aussiedlern gebräuchlich.

Kann ich den Kuchen am Vortag backen?

Ja, Streuselkuchen schmeckt am nächsten Tag oft sogar noch besser, da er durch die Schmandschicht schön saftig wird. Bewahren Sie ihn abgedeckt bei Zimmertemperatur auf. Vor dem Servieren können Sie ihn kurz im Ofen erwärmen.