Flammkuchen ist eine traditionsreiche Spezialität aus dem Elsass sowie des benachbarten Lothringen, Saarland, der Pfalz und Baden. Grundlage ist ein sehr dünn ausgerollter Boden aus Brotteig, der traditionell mit rohen Zwiebeln, Speck und einer Creme aus Sauerrahm belegt wird. Diese elsässische Spezialität, auch Tarte flambée genannt, verkörpert die rustikale Kochtradition der Region und ist heute ein beliebtes Gericht in ganz Europa.
Das Original Rezept für Flammkuchen aus dem Elsass hat nur 3 Zutaten als Füllung: Crème fraîche, Zwiebeln und Speck, gewürzt mit schwarzem Pfeffer und Muskatnuss.
Zutaten für Elsässer Flammkuchen
Für den Teig:
Zutat | Menge | Hinweise |
---|---|---|
Mehl | 300 g | Type 550 |
lauwarmes Wasser | 150 ml | |
Olivenöl | 3 EL | |
Salz | 1 TL |
Für den Belag:
Zutat | Menge | Hinweise |
---|---|---|
Crème fraîche | 200 g | |
große Zwiebeln | 2 | |
geräucherter Speck | 150 g | |
Schwarzer Pfeffer | ||
Muskatnuss | frisch gerieben | |
Salz |
Zubereitung des Flammkuchens
- Backofen vorheizen: Den Backofen auf 250°C vorheizen. Falls vorhanden, einen Pizzastein mit aufheizen für optimale Kruste.
- Teig zubereiten: Für den Teig Mehl, lauwarmes Wasser, Olivenöl und Salz zu einem glatten, elastischen Teig verkneten und abgedeckt 20 Minuten ruhen lassen.
- Belag vorbereiten: Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Den Speck in dünne Streifen schneiden. Crème fraîche mit einer Prise Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen.
- Teig ausrollen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche sehr dünn ausrollen – er sollte fast durchscheinend sein. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
- Belegen: Die gewürzte Crème fraîche dünn auf dem Teig verstreichen, dabei einen schmalen Rand frei lassen. Zwiebeln und Speckstreifen gleichmäßig darauf verteilen.
- Backen: Im heißen Ofen 10-12 Minuten backen, bis der Rand goldbraun und knusprig ist. Sofort heiß servieren.
Die Geschichte des Flammkuchens
Flammkuchen wurden früher vor dem Brot im Holzbackofen gebacken. Sie waren zudem ein Behelf, um die Temperatur des Ofens besser einzuschätzen. Flammkuchen stammen aus einer Zeit vor weit über 100 Jahren, als auf den Elsässer Bauernhöfen das Brot noch im hauseigenen Holzbackofen gebacken wurde.
Die Bauern trennten ein kleines Stück vom Brotteig ab, rollten dieses dünn aus und legten es für wenige Minuten auf die heiße Steinplatte im Ofen. Wurde der Testfladen in der richtigen Zeit knusprig, war die Temperatur perfekt für das Brot. Um diese Teigfladen nicht zu verschwenden, bestrich man sie mit dem vorhandenen Sauerrahm und belegte sie mit Zwiebeln und Speck – so entstand der Flammkuchen.
Der Name kommt daher, dass die Flammen im Ofen noch nicht vollständig ausgelodert waren, wenn der Kuchen eingeschoben wurde. Nach der Annexion des Elsass durch Frankreich machte der Flammkuchen als Tarte flambée seinen Weg in die französische Küche und verbreitete sich von dort aus international.
Variationen
Eine verbreitete Variante des traditionellen Belags ist die süße Version mit Äpfeln oder Birnen und Zimt. Wenn man einen Flammkuchen mit Käse zubereitet, ist es eine „gratinée“ Variante. Moderne Interpretationen verwenden Ziegenkäse, Lachs, Birnen oder sogar Pilze als Belag.
Die Münster-Variante aus dem Haut-Rhin wird mit dem typischen elsässischen Käse verfeinert. Vegetarische Versionen nutzen Spinat, Pilze oder verschiedene Käsesorten. Die Grundregeln bleiben aber gleich: dünner Teig, sparsamer Belag und hohe Hitze.
Servieren und Genießen
Traditionell wird Flammkuchen auf einem Holzbrett serviert, in 6-8 Rechtecke geschnitten und mit den Händen gegessen – zusammengerollt wie eine kleine Roulade. In geselliger Runde wird ein Flammkuchen nach dem anderen gereicht, bis alle satt sind. Dazu passt ein trockener Riesling oder Weißburgunder aus dem Elsass, aber auch ein kühles Bier oder Most.
Warum wird der Flammkuchenteig nicht knusprig?
Der Teig muss sehr dünn ausgerollt werden – fast durchscheinend. Außerdem ist eine sehr hohe Ofentemperatur (250°C) wichtig. Der Belag sollte sparsam aufgetragen werden, da zu viel Feuchtigkeit den Teig aufweicht.
Kann man Flammkuchenteig vorbereiten?
Ja, der Teig kann einen Tag im Voraus zubereitet und im Kühlschrank gelagert werden. Vor der Verarbeitung sollte er wieder Zimmertemperatur annehmen, damit er sich leichter ausrollen lässt.
Welche Alternative gibt es zu Crème fraîche?
Traditionell kann man auch Schmand verwenden. Eine Mischung aus Schmand und Crème fraîche ist ebenfalls möglich. Wichtig ist, dass die Creme nicht zu flüssig ist und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss gewürzt wird.
Muss der Flammkuchen sofort gegessen werden?
Ja, Flammkuchen schmeckt am besten frisch aus dem Ofen. Er wird traditionell in 6-8 Stücke geschnitten und mit den Händen gegessen. Aufgewärmt verliert er seine knusprige Konsistenz.
Warum wird mein Flammkuchen in der Mitte nicht gar?
Der Teig muss gleichmäßig dünn ausgerollt werden. Dicke Stellen in der Mitte brauchen länger zum Garen. Außerdem sollte der Belag gleichmäßig und nicht zu dick aufgetragen werden. Die hohe Ofentemperatur ist entscheidend für das Gelingen.
Woher stammt der Flammkuchen?
Der Flammkuchen stammt aus dem Elsass, genauer aus der Region Kochersberg. Von dort verbreitete er sich in die benachbarten Regionen Lothringen, Baden, Pfalz und Saarland.
Warum heißt es Flammkuchen?
Der Name kommt daher, dass früher die Flammkuchen bei noch lodernden Flammen im Holzofen gebacken wurden – als Test für die richtige Brotbacktemperatur. Die französische Bezeichnung „tarte flambée“ bedeutet „in den Flammen gebacken“.
Welcher Wein passt zu Flammkuchen?
Traditionell passt ein trockener Riesling oder Weißburgunder aus dem Elsass perfekt. Auch ein kühles Bier oder Most harmoniert hervorragend.