Der Mai Tai ist der König der Tiki-Cocktails und verkörpert den Traum von einem tropischen Paradies in einem Glas. Diese perfekte Balance aus reifem Rum, frischem Limettensaft, Orangenlikör und dem geheimnisvollen Orgeat-Mandelsirup entstand 1944 in Kalifornien und eroberte die Welt. Der tahitianische Name bedeutet „das Beste“ – und das ist er auch.
Zutaten für Mai Tai
Zutat | Menge | Hinweise |
---|---|---|
Jamaikanischer Rum | 30 ml | dunkel, gereift |
Rhum Agricole | 30 ml | oder heller Rum |
Limettensaft | 25 ml | frisch gepresst |
Curaçao | 15 ml | oder Triple Sec |
Orgeat-Sirup | 7,5 ml | Mandelsirup |
Zuckersirup | 7,5 ml | Simple Syrup |
Crushed Ice | reichlich | |
Limettenschale | 1 Stück | zur Dekoration |
Minze | 1 Zweig | frisch |
Zubereitung
- Shaker vorbereiten: Cocktail-Shaker mit einer großzügigen Menge Crushed Ice füllen. Das Eis sollte etwa die Hälfte des Shakers ausfüllen.
- Zutaten hinzufügen: Beide Rum-Sorten, frisch gepressten Limettensaft, Curaçao, Orgeat-Sirup und Zuckersirup in den Shaker geben.
- Kräftig schütteln: Alle Zutaten etwa 15-20 Sekunden lang kräftig schütteln, bis sie gut vermischt und gekühlt sind.
- In Glas servieren: Ein Rocks-Glas oder Tiki-Mug mit frischem Crushed Ice füllen. Den kompletten Inhalt des Shakers inklusive Eis ins Glas gießen.
- Garnieren: Mit einer Limettenschale (Peel-Seite nach oben) und einem frischen Minzzweig garnieren. Die Limettenschale soll wie eine kleine Insel wirken, der Minzzweig wie eine Palme.
- Sofort servieren: Mit einem wiederverwendbaren Strohhalm oder Tiki-Stirrer servieren und sofort genießen.
Die Legende des Mai Tai
Die Entstehung des Mai Tai ist eine der berühmtesten Geschichten der Cocktail-Historie. Victor Bergeron, besser bekannt als Trader Vic, behauptete zeit seines Lebens, den Cocktail 1944 in seinem Restaurant in Oakland, Kalifornien, erfunden zu haben. Seine Version der Geschichte ist so romantisch wie umstritten: An einem Abend experimentierte er hinter der Bar seines Restaurants mit einer besonderen Flasche 17 Jahre alten J. Wray & Nephew Jamaika-Rum.
Trader Vic mischte diesen außergewöhnlichen Rum mit frischem Limettensaft, holländischem Curaçao, einem Tropfen französischem Orgeat-Mandelsirup und etwas Kandiszuckersirup. Als er das Ergebnis zwei Freunden aus Tahiti, Carrie und Eastham Guild, servierte, soll Carrie nach dem ersten Schluck ausgerufen haben: „Mai Tai Roa Ae!“ – was auf Tahitianisch „nicht von dieser Welt“ oder „das Beste“ bedeutet.
Bergeron war so begeistert von dieser Reaktion, dass er den Cocktail „Mai Tai“ taufte. Jahrzehnte später schrieb er kämpferisch in seinem Barkeeper-Handbuch: „Jeder, der behauptet, ich hätte diesen Drink nicht erfunden, ist ein dreckiger Lügner.“
Der Streit um die Erfindung
Trader Vics Anspruch blieb nicht unwidersprochen. Sein größter Rivale, Ernest Raymond Beaumont-Gantt (später bekannt als Don the Beachcomber), behauptete ebenfalls, den Mai Tai erfunden zu haben. Don hatte bereits 1933 die erste Tiki-Bar der Welt in Hollywood eröffnet und gilt als Begründer der Tiki-Kultur.
Don the Beachcomber servierte in seinen Restaurants einen Cocktail namens „Mai Tai Swizzle“, der jedoch ein völlig anderes Rezept hatte und zusätzliche Zutaten wie Granatapfelsaft, Angostura und Pernod enthielt. Der Streit eskalierte sogar vor Gericht, als es um die Markenrechte für Mai Tai-Fertigmischungen ging. Trader Vic gewann den Rechtsstreit durch eine außergerichtliche Einigung.
Auch das Royal Hawaiian Hotel in Waikiki beanspruchte, den Cocktail bereits in den 1920er Jahren serviert zu haben. Die wahre Erfindung bleibt bis heute umstritten, aber Trader Vics Version setzte sich als „das Original“ durch.
Von Kalifornien nach Hawaii
1953 brachte Trader Vic seinen Mai Tai nach Hawaii. Die Matson Steamship Lines beauftragte ihn, Cocktailkarten für ihre Hotels zu entwickeln, darunter das prestigeträchtige Royal Hawaiian Hotel und das Moana Surfrider in Waikiki. Für die Touristen entwickelte Bergeron eine süßere, fruchtigere Version des Mai Tai, die Ananas- und Orangensaft enthielt.
Diese „Hawaiian-Style“ Variante wurde zum größten Erfolg der Tiki-Bewegung. Hawaii war in den 1950er Jahren das Traumziel aller Amerikaner, und 1959 wurde es zum 50. Bundesstaat der USA. Der Mai Tai wurde zum Symbol für Urlaubsträume und Südsee-Romantik. So erfolgreich war der Cocktail, dass er zeitweise die weltweiten Rum-Vorräte bedrohte – besonders der ursprünglich verwendete 17-jährige Wray & Nephew Rum war bald nicht mehr verfügbar.
Die Geheimnisse der Zutaten
Der Mai Tai lebt von der Qualität seiner Zutaten. Das Orgeat ist das Herzstück – ein süßer Mandelsirup mit Orangenblütenwasser, der dem Cocktail seine charakteristische nussige Tiefe verleiht. Ohne Orgeat ist es kein echter Mai Tai.
Da der ursprüngliche 17-jährige Wray & Nephew Rum nicht mehr produziert wird, empfahl Trader Vic später eine Mischung aus jamaikanischem Rum und Martinique Rhum Agricole. Der jamaikanische Rum bringt fruchtige, würzige Noten, während der Rhum Agricole grasige, frische Aromen beisteuert.
Das Crushed Ice ist nicht nur Kühlung, sondern ein wichtiger Bestandteil der Textur. Der Mai Tai soll „über einem Berg von zerkleinertem Eis“ serviert werden, wie Trader Vic schrieb.
Variationen
Neben dem Original gibt es unzählige Mai Tai-Variationen. Die Royal Hawaiian Version mit Ananas- und Orangensaft ist besonders bei Touristen beliebt. Moderne hawaiianische Bars servieren oft einen Dark Rum Float – dabei wird zusätzlich dunkler Rum über den Cocktail gegossen, der einen spektakulären Farbverlauf erzeugt.
Andere kreative Variationen verwenden Passion Fruit Foam (Liliko’i auf hawaiianisch), geröstete Kokosnuss oder lokale Früchte. Manche Bars ersetzen einen Teil des Rums durch Aged Rhum oder verwenden hausgemachte Orgeat-Variationen mit Macadamia-Nüssen.
Die Virgin Mai Tai verzichtet auf Alkohol und ersetzt die Rum-Basis durch weitere Fruchtsäfte und Sirup.
Wo stammt der Mai Tai-Cocktail her?
Der Mai Tai stammt aus den USA, nicht aus der Südsee. Trader Vic (Victor Bergeron) behauptete, ihn 1944 in seinem Restaurant in Oakland, Kalifornien, erfunden zu haben. Don the Beachcomber in Hollywood beanspruchte ebenfalls die Erfindung. Der Cocktail ist ein Produkt der amerikanischen Tiki-Kultur.
Wann wurde der Mai Tai-Cocktail erfunden?
Nach Trader Vics Version wurde der Mai Tai 1944 erfunden. Don the Beachcomber behauptete, bereits in den 1930ern eine ähnliche Version serviert zu haben. Das erste veröffentlichte Rezept erschien jedoch erst 1972 in Trader Vics „Bartender’s Guide – Revised“.
Wer hat den Mai Tai-Cocktail erfunden?
Hauptsächlich werden zwei Personen genannt: Victor „Trader Vic“ Bergeron (1944 in Oakland) und Ernest „Don the Beachcomber“ Beaumont-Gantt (1930er Jahre in Hollywood). Trader Vic gewann den Rechtsstreit um die Markenrechte und gilt heute als anerkannter Erfinder des Mai Tai.
Wie schmeckt ein Mai Tai-Cocktail?
Ein Mai Tai schmeckt komplex und ausgewogen: Die verschiedenen Rum-Aromen harmonieren mit der Säure der Limette, der Süße des Orgeat-Mandelsirup verleiht eine nussige Tiefe, und der Curaçao bringt Orangennoten. Das Ergebnis ist tropisch, erfrischend und überraschend sophisticated.
In was für einem Glas wird ein Mai Tai-Cocktail serviert?
Traditionell wird der Mai Tai in einem Rocks-Glas (Old Fashioned) oder einem speziellen Tiki-Mug serviert. Das Glas wird komplett mit Crushed Ice gefüllt. Tiki-Mugs sind oft kunstvoll gestaltete Keramikbecher, die zur exotischen Atmosphäre beitragen.
Was ist Orgeat und kann ich es ersetzen?
Orgeat ist ein süßer Mandelsirup mit Orangenblütenwasser, unverzichtbar für einen authentischen Mai Tai. Notfalls kann man normalen Mandelsirup verwenden, aber der Geschmack wird flacher. Amaretto ist keine gute Alternative, da er alkoholisch ist und anders schmeckt.
Welcher Rum eignet sich am besten für Mai Tai?
Ideal ist eine Mischung aus jamaikanischem Rum (dunkel, würzig) und Rhum Agricole aus Martinique (hell, grasig). Da der ursprüngliche 17-jährige Wray & Nephew nicht mehr erhältlich ist, funktionieren auch andere hochwertige karibische Rums. Wichtig ist die Qualität, nicht die Marke.
Was bedeutet Mai Tai auf Deutsch?
Mai Tai kommt aus dem Tahitianischen und bedeutet „maita’i roa ae“ – übersetzt „nicht von dieser Welt“ oder „das Beste“. Der Name soll von tahitianischen Freunden stammen, die Trader Vics ersten Mai Tai probiert und so begeistert reagiert haben.
Wie bereite ich Crushed Ice für Mai Tai zu?
Crushed Ice kann man kaufen oder selbst herstellen: Eiswürfel in ein sauberes Küchentuch wickeln und mit einem Nudelholz oder Hammer zerkleinern. Alternativ gibt es spezielle Eiscrusher. Das Eis sollte fein, aber nicht zu pulvrig sein.
Was ist der Unterschied zwischen Mai Tai und Royal Hawaiian Mai Tai?
Das Original Mai Tai (1944) enthält nur Rum, Limettensaft, Curaçao, Orgeat und Zuckersirup. Die Royal Hawaiian Version (1953) wurde von Trader Vic für Touristen entwickelt und enthält zusätzlich Ananas- und Orangensaft, ist also süßer und fruchtiger.