Der Long Island Iced Tea ist einer der stärksten und berüchtigtsten Cocktails der Welt. Diese kraftvolle Mischung aus fünf verschiedenen Spirituosen – Wodka, Gin, weißer Rum, Tequila und Triple Sec – wird mit Zitronensaft und einem Spritzer Cola zu einem täuschend erfrischenden Drink. Trotz seines Namens enthält er keinen Tee, sondern verdankt sein eisteeähnliches Aussehen der Cola-Zugabe.
Zutaten für Long Island Iced Tea
Zutat | Menge | Hinweise |
---|---|---|
Wodka | 15 ml | |
Weißer Rum | 15 ml | |
Gin | 15 ml | London Dry |
Tequila Blanco | 15 ml | |
Triple Sec | 15 ml | oder Cointreau |
Zitronensaft | 30 ml | frisch gepresst |
Zuckersirup | 20 ml | 2:1 Verhältnis |
Cola | 30 ml | zum Auffüllen |
Zitronenscheibe | 1 Stück | zum Garnieren |
Zubereitung
- Spirituosen mischen: Alle Spirituosen – Wodka, Rum, Gin, Tequila und Triple Sec – zusammen mit dem frisch gepressten Zitronensaft und Zuckersirup in einen Cocktail-Shaker mit Eis geben.
- Schütteln: Kräftig für 15 Sekunden schütteln, bis die Mischung gut gekühlt ist.
- In Glas abseihen: Die Mischung in ein hohes, mit frischem Eis gefülltes Highball-Glas oder Collins-Glas abseihen.
- Mit Cola auffüllen: Vorsichtig mit Cola auffüllen, sodass der charakteristische eisteeähnliche Farbton entsteht.
- Garnieren und servieren: Mit einer Zitronenscheibe garnieren und mit einem Strohhalm servieren. Vorsichtig genießen – der hohe Alkoholgehalt wird durch den süßen Geschmack maskiert!
Die umstrittene Entstehungsgeschichte
Die Herkunft des Long Island Iced Tea ist Gegenstand einer der heftigsten Cocktail-Fehden Amerikas. Zwei Bundesstaaten beanspruchen die Erfindung für sich – und beide haben gute Argumente.
New York: Die Oak Beach Inn-Story
Die am weitesten verbreitete Version führt nach Long Island, New York. Robert „Rosebud“ Butt behauptet, den Cocktail 1972 am Oak Beach Inn in Hampton Bays erfunden zu haben. Laut seiner Erzählung entstand der Drink als Beitrag zu einem Wettbewerb, bei dem ein neuer Cocktail mit Triple Sec kreiert werden sollte.
Butt, ein Tequila-Liebhaber, kombinierte fünf klare Spirituosen mit Sour Mix und fügte einen Spritzer Coca-Cola hinzu. Das Ergebnis: ein Drink, der wie Eistee aussah, aber einen enormen Alkoholgehalt hatte. Die erste schriftliche Erwähnung von Butts Rezept findet sich 1986 im Motor Boating & Sailing Magazine, wo er selbst das Rezept erklärte.
Das Oak Beach Inn war in den 1970ern ein legendärer Hotspot, der wegen Lärmbelästigung und Parkplatzproblemen ständig mit Behörden kämpfte. Besitzer Robert Matherson eröffnete sogar vier Filialen, darunter das OBI East in Hampton Bays – der mutmaßliche Geburtsort des Cocktails.
Tennessee: Die Prohibition-Legende
Die zweite Version ist dramatischer und führt in die Prohibition-Ära der 1920er Jahre. Charles „Old Man“ Bishop soll auf einer Insel namens Long Island im Holston River bei Kingsport, Tennessee, einen ähnlichen Drink erfunden haben.
Bishops Version enthielt Whiskey, Rum, Wodka, Tequila, Gin und Ahornsirup – eine potente Mischung, die illegal destilliert wurde. Sein Sohn Ransom Bishop verfeinerte das Rezept in den 1940ern durch Zugabe von Zitrone, Limette und Cola.
Diese Geschichte hat romantischen Charme: Ein Bootlegger erfindet einen Drink, der wie harmloses Eistee aussieht und so die Prohibition-Behörden täuscht. Jamie Cyphers, Ransoms Enkelin, bestätigt die Familiengeschichte und erzählt, dass ihre Großmutter sogar für die illegale Alkoholproduktion im Gefängnis saß.
Die Tennessee-New York-Kontroverse
2018 eskalierte der Streit, als beide Staaten öffentlich ihre Ansprüche verteidigten. Visit Kingsport beharrt darauf, dass Bishop den Drink bereits 1920 erfand – 50 Jahre vor Butts Version. New Yorks Discover Long Island kontert, dass nur ihre Version Triple Sec enthält und damit dem modernen Rezept entspricht.
Cocktail-Experten haben Zweifel an der Tennessee-Version geäußert: Wodka war in den 1920ern in Amerika praktisch unbekannt. Erst nach der Russischen Revolution 1917 brachten Emigranten wie Vladimir Smirnov Wodka nach Westeuropa, und er erreichte die USA erst in den späten 1930ern.
Die Wahrheit liegt vermutlich dazwischen
Wahrscheinlich entstanden ähnliche Drinks parallel an verschiedenen Orten. Die Tennessee-Version könnte ein Vorläufer gewesen sein, während Butt das moderne Rezept mit Triple Sec entwickelte. Sicher ist: Der Long Island Iced Tea, wie wir ihn heute kennen, etablierte sich erst in den späten 1970ern.
Ruf und Renaissance
Der Long Island Iced Tea hat einen zweifelhaften Ruf als „College-Drink“ und wird von vielen gehobenen Bars abgelehnt. Mit 22% Alkoholgehalt ist er doppelt so stark wie die meisten Cocktails, aber der süße Geschmack maskiert die Potenz gefährlich gut.
Trotz – oder wegen – seines schlechten Rufs bleibt er einer der beliebtesten Cocktails weltweit. Die International Bartenders Association führt ihn als offiziellen Cocktail, und 2022 prophezeite die New York Times ein Comeback von Retro-Cocktails wie dem Long Island Iced Tea.
Variationen
Der Long Island Iced Tea hat unzählige Varianten hervorgebracht:
– Texas Tea: Mit zusätzlichem Bourbon
– Long Beach Iced Tea: Mit Cranberrysaft statt Cola
– Tokyo Tea: Mit Midori und Lemon-Lime-Limonade
– Blue Long Island: Mit Blue Curaçao statt Triple Sec
– AMF (Adios Mother F***er): Mit zusätzlichem Wodka und Blue Curaçao
Jede Variante verspricht das Gleiche: maximale Wirkung bei dezeptiv angenehmem Geschmack.
Wo stammt der Long Island Iced Tea-Cocktail her?
Der Long Island Iced Tea hat zwei umstrittene Ursprünge: Robert „Rosebud“ Butt behauptet, ihn 1972 am Oak Beach Inn auf Long Island, New York erfunden zu haben. Eine andere Version führt zu Charles „Old Man“ Bishop, der in den 1920ern in Long Island, Tennessee einen ähnlichen Drink kreierte.
Wann wurde der Long Island Iced Tea-Cocktail erfunden?
Es gibt zwei Versionen: Die Tennessee-Geschichte datiert auf die 1920er Jahre während der Prohibition, die New York-Version auf 1972. Die moderne Version mit Triple Sec etablierte sich erst Ende der 1970er Jahre und wurde in den 1980ern populär.
Wer hat den Long Island Iced Tea-Cocktail erfunden?
Entweder Robert „Rosebud“ Butt vom Oak Beach Inn (New York, 1972) oder Charles „Old Man“ Bishop aus Tennessee (1920er Jahre). Beide Geschichten sind umstritten. Butt’s Version ist besser dokumentiert, aber Tennessee beansprucht 50 Jahre Vorsprung für ihre Prohibition-Legende.
Wie schmeckt ein Long Island Iced Tea-Cocktail?
Überraschend süß und erfrischend, ähnlich wie gesüßter Eistee mit Zitrusgeschmack. Der hohe Alkoholgehalt (22%) wird durch die Süße der Cola und des Triple Sec maskiert, was den Drink täuschend harmlos und gefährlich trinkbar macht. Er schmeckt nicht nach den einzelnen Spirituosen.
In was für einem Glas wird ein Long Island Iced Tea-Cocktail serviert?
Traditionell in einem hohen Highball-Glas oder Collins-Glas mit viel Eis. Manche Bars servieren ihn in Pint-Gläsern. Das Glas sollte groß genug sein für die beträchtliche Menge an Flüssigkeit und Eis, um den eisteeähnlichen Look zu erzeugen.
Warum heißt der Cocktail Long Island Iced Tea?
Der Name kommt von seinem Aussehen – durch die Cola-Zugabe sieht er aus wie echter Eistee. „Long Island“ bezieht sich auf den Entstehungsort (entweder New York oder Tennessee). Trotz des Namens enthält er keinen Tee, sondern verdankt die Farbe ausschließlich der Cola.
Warum ist der Long Island Iced Tea so stark?
Er enthält fünf verschiedene Spirituosen (Wodka, Gin, Rum, Tequila, Triple Sec) mit wenig Mixer. Mit etwa 22% Alkoholgehalt ist er doppelt so stark wie die meisten Cocktails. Die geringe Menge an Cola und die Süße maskieren den hohen Alkoholgehalt, wodurch er gefährlich trinkbar wird.
Welche Spirituosen gehören in einen Long Island Iced Tea?
Die fünf „weißen“ (klaren) Spirituosen: Wodka, weißer Rum, Gin (London Dry), Tequila Blanco und Triple Sec (oder Cointreau). Dazu Zitronensaft, Zuckersirup und Cola. Alle Spirituosen werden meist in gleichen Mengen (15ml) verwendet.
Kann ich den Long Island Iced Tea schwächer machen?
Ja, halbieren Sie alle Spirituosenmengen und verdoppeln Sie die Cola-Menge. Oder verwenden Sie halb Cola, halb Sodawasser. Sie können auch mehr Zitronensaft hinzufügen für mehr Säure, die den Alkoholgehalt besser ausbalanciert.
Was ist der Unterschied zwischen Long Island Iced Tea Varianten?
Texas Tea fügt Bourbon hinzu, Long Beach Iced Tea ersetzt Cola durch Cranberrysaft, Tokyo Tea verwendet Midori statt Triple Sec und Sprite statt Cola. Blue Long Island nutzt Blue Curaçao für die bläuliche Farbe. Jede Variante verändert Geschmack und/oder Farbe des Grundrezepts.