Zombie – der Cocktail

Der Zombie ist der König aller Tiki-Cocktails – ein komplexer, fruchtiger und extrem starker Drink, der 1934 von Donn Beach erfunden wurde. Diese Rum-Bombe aus verschiedenen Rumsorten, Fruchtsäften und exotischen Likören ist ein Meisterwerk der Cocktailkunst und ein Muss für jeden Tiki-Liebhaber.

Zutaten für einen „Zombie“

Zutat Menge Hinweise
Jamaican Dark Rum 45 ml Dunkler jamaikanischer Rum
Gold Puerto Rican Rum 45 ml Goldener puerto-ricanischer Rum
Demerara Rum 30 ml Aus Guyana
Frischer Limettensaft 20 ml Frisch gepresst
Falernum 15 ml Gewürzlikör
Donn’s Mix 15 ml 2 Teile Grapefruitsaft, 1 Teil Zimtsirup
Grenadine-Sirup 1 TL Granatapfelsirup
Angostura Bitter 1 Spritzer Aromatic Bitters
Pernod 6 Tropfen Anislikör
Crushed Ice 170 g Zerstoßenes Eis

Zubereitung: Zombie Cocktail

  1. Donn’s Mix vorbereiten: 2 Teile frischen gelben Grapefruitsaft mit 1 Teil Zimtsirup mischen.
  2. Blender vorbereiten: Alle Zutaten in einen elektrischen Mixer geben.
  3. Eis hinzufügen: 170 Gramm zerstoßenes Eis dazugeben.
  4. Kurz mixen: Mit der Pulse-Funktion für wenige Sekunden mixen, bis alles gut vermischt ist.
  5. Servieren: In ein hohes Tumbler-Glas gießen.
  6. Garnieren: Mit frischen Minzblättern garnieren und sofort servieren.

Geschichte

Der Zombie wurde Ende 1934 von Donn Beach in seinem Hollywood Restaurant „Don the Beachcomber“ erfunden und gilt als einer der einflussreichsten Tiki-Cocktails aller Zeiten. Die Legende besagt, dass Beach den Drink ursprünglich kreierte, um einem verkaterten Kunden durch ein wichtiges Geschäftstreffen zu helfen.

Der Kunde kehrte einige Tage später zurück und beschwerte sich, dass er sich während seiner gesamten Geschäftsreise wie ein „Zombie“ gefühlt habe – daher der Name. Der fruchtige, süße Geschmack verbirgt geschickt den extrem hohen Alkoholgehalt von drei verschiedenen Rumsorten.

Aufgrund der enormen Stärke limitierten die Don the Beachcomber Restaurants ihre Gäste auf maximal zwei Zombies pro Person. Beach warnte, dass mehr als zwei Drinks einen „wie die wandelnden Toten“ machen könnten.

Zombie-Cocktail Kultur

Geheime Rezeptur: Donn Beach hütete seine Rezepte wie Staatsgeheimnisse. Seine Anweisungen für Barkeeper enthielten kodierte Referenzen zu Zutaten, deren Bedeutung nur er kannte. Diese Vorsicht war berechtigt – 1939 versuchte Monte Proser auf der New York World’s Fair, sich als Erfinder des Zombie auszugeben.

Steely Dan Connection: Die legendäre Band Steely Dan erwähnte den Zombie in ihrem Song „Haitian Divorce“ auf dem Album „The Royal Scam“ von 1976, was dem Cocktail zusätzliche kulturelle Bedeutung verlieh.

Tiki-Revolution: Der Zombie war maßgeblich für den Beginn der Tiki-Ära verantwortlich und inspirierte unzählige Variationen und Nachahmungen. Jeff „Beachbum“ Berry rekonstruierte jahrzehntelang die Originalrezepte und veröffentlichte sie in seinem Buch „Sippin‘ Safari“.

Warnung vor der Stärke: Mit über 120 ml verschiedener Rumsorten ist der Zombie einer der stärksten klassischen Cocktails. Die Zwei-Drink-Regel von Don the Beachcomber sollte unbedingt beachtet werden!

Cocktail-Variationen

  • Zombie Voodoo: Mit Absinth und Brombeeren für einen dunkleren Geschmack
  • Hot Zombie: Historische warme Version mit Ananas- und Papayasaft
  • The Walking Dead: Variation von Stephen Crane’s Kon-Tiki Ports mit Demerara 151 Rum
  • Trader Vic’s Version: Alternative Rezeptur aus dem 1947 Bartender’s Guide

Warum heißt der Cocktail Zombie?

Der Zombie Cocktail wurde nach seiner Wirkung auf den Konsumenten benannt. Die Legende besagt, dass Donn Beach (Ernest Raymond Beaumont-Gantt) 1934 in seinem Restaurant „Don the Beachcomber“ in Hollywood den Cocktail für einen verkaterten Freund mixte. Nachdem dieser drei Zombies getrunken hatte und nach San Francisco flog, erzählte er später, er habe sich während des gesamten Flugs wie ein „Untoter“ – also wie ein Zombie – gefühlt. Der Name war geboren und beschreibt perfekt die starke Wirkung dieses hochprozentigen Tiki-Cocktails.

Ist Zombie der stärkste Cocktail?

Der Zombie ist definitiv einer der stärksten Cocktails, aber nicht zwangsläufig der allerstärkste. Mit einem Alkoholgehalt von 18-20% gehört er zu den potentesten Drinks. Zum Vergleich: Der Long Island Ice Tea erreicht ähnliche Werte und gilt ebenfalls als sehr stark. Das Heimtückische beim Zombie ist, dass die vielen Fruchtsäfte den hohen Alkoholgehalt verschleiern und der Cocktail harmloser schmeckt als er ist. Deshalb empfahl bereits das ursprüngliche „Don the Beachcomber“ Restaurant maximal zwei Zombies pro Person zu servieren.

Wie viel Prozent Alkohol haben Zombies?

Ein Zombie Cocktail hat typischerweise 18-20% Alkoholgehalt, kann aber je nach Rezeptur auch über 20% erreichen. Diese hohe Alkoholkonzentration entsteht durch die Verwendung von mindestens drei verschiedenen Rumsorten, darunter auch hochprozentige „Overproof“-Rums mit über 70% Alkohol, sowie zusätzliche Liköre. Zum Vergleich: Die meisten anderen Cocktails haben nur 8-12% Alkoholgehalt. Der fruchtige Geschmack aus Ananas-, Orangen- und anderen Säften verdeckt geschickt die Stärke des Drinks.