Pierogi Ruski sind gefüllte Teigtaschen aus der polnischen Küche. Die herzhafte Füllung aus Kartoffeln und Quark macht sie zu einem international beliebten Gericht. Entgegen dem Namen haben sie nichts mit Russland zu tun – „ruskie“ bezieht sich auf die historische Region der Roten Ruś in Galizien.
Zutaten für Pierogi ruski
- 400 g Weizenmehl
- 250 ml warmes Wasser
- 1 Ei
- 2 EL Pflanzenöl
- 1 TL Salz
- 600 g mehligkochende Kartoffeln
- 300 g Quark
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- Salz und schwarzer Pfeffer
- Butter oder Öl zum Braten
- 200 g Schmand zum Servieren
Zubereitung der Pierogi
- Teig zubereiten: Aus Mehl, warmem Wasser, Ei, Öl und Salz einen glatten Teig kneten. Mindestens 10 Minuten gut durchkneten, bis er elastisch wird. In Folie wickeln und 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
- Kartoffeln kochen: Die Kartoffeln schälen, würfeln und in Salzwasser etwa 20-25 Minuten weich kochen. Wasser abgießen und die Kartoffeln gründlich zerstampfen. Vollständig abkühlen lassen.
- Füllung vorbereiten: Eine Zwiebel fein würfeln und in etwas Butter glasig dünsten. Abkühlen lassen. Die Zwiebel mit den gestampften Kartoffeln und dem Quark vermischen. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.
- Pierogi formen: Den Teig auf bemehlter Fläche dünn ausrollen (etwa 2-3 mm). Mit einem Glas oder einer Tasse Kreise ausstechen (ca. 8-10 cm Durchmesser). Je 1 TL Füllung in die Mitte geben, Teig zusammenklappen und die Ränder fest zusammendrücken.
- Pierogi kochen: Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Die Pierogi portionsweise hineinlegen und kochen, bis sie an die Oberfläche schwimmen. Weitere 3-4 Minuten kochen lassen, dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen.
- Anbraten und servieren: Die zweite Zwiebel in Ringe schneiden und in Butter goldbraun braten. Die gekochten Pierogi kurz in der Pfanne mit den Zwiebeln anbraten. Heiß mit den gebratenen Zwiebeln und Schmand servieren.
Variationen
Statt Quark kann traditionell auch polnischer Twarog (eine Art Hüttenkäse) verwendet werden.
Manche Rezepte fügen der Füllung etwas Dill oder Petersilie hinzu.
Eine sehr beliebte Variante ist es, gewürfelte Speckwürfel oder Bacon mit den Zwiebeln anzubraten – das macht die Pierogi noch herzhafter und saftiger.
Pierogi Ruski können auch nur gekocht ohne Anbraten serviert werden. Sie lassen sich portionsweise roh einfrieren und dann direkt gefroren ins kochende Wasser geben.
Herkunft
Der Name „Pierogi ruski“ führt oft zu Missverständnissen. „Ruskie“ bezieht sich nicht auf Russland, sondern auf die historische Region der Roten Ruś (Ruthenien) in Galizien, die einst zu Polen gehörte und heute zur Ukraine zählt. Diese Teigtaschen sind seit dem 17. Jahrhundert in polnischen Kochbüchern dokumentiert und gelten als Kernstück der polnischen Hausmannskost.
In Russland versteht man unter „Pirogi“ (russisch: пироги) übrigens etwas ganz anderes: Dort sind es meist gebackene oder gebratene Hefeteigpasteten, die mit Fleisch, Kohl, Pilzen oder auch süßen Zutaten wie Äpfeln gefüllt sind.
Das russische Pendant zu den Pierogi sind eher Wareniki (вареники): ebenfalls gekochte Teigtaschen, die oft mit Kartoffeln, Quark oder Kirschen gefüllt sind. Daneben gibt es auch Pelmeni, die meist mit Fleisch gefüllt sind und kleiner ausfallen.
Warum zerfallen meine Pierogi ruski beim Kochen?
Pierogi zerfallen meist, wenn der Teig zu dünn ausgerollt wurde oder die Ränder nicht fest genug zusammengedrückt sind. Achten Sie darauf, dass die Füllung nicht zu feucht ist und drücken Sie die Ränder mit einer Gabel fest zusammen. Zu viel Füllung kann ebenfalls zum Platzen führen.
Kann ich Pierogi ruski vorbereiten und einfrieren?
Ja, Pierogi lassen sich hervorragend einfrieren. Die rohen, geformten Pierogi auf einem Tablett vorfrieren und dann in Gefrierbeutel umfüllen. Sie können direkt gefroren ins kochende Wasser gegeben werden und brauchen etwa 2 Minuten länger zum Garen.
Sind Pierogi Ruski russisch oder polnisch?
Trotz des Namens sind Pierogi ruski eine polnische Spezialität. „Ruskie“ bezieht sich auf die historische Region Ruthenien (polnisch: Ruś), genauer gesagt auf die sogenannte „Rote Ruś“ in Galizien – ein Gebiet, das einst zu Polen gehörte und heute größtenteils in der Westukraine liegt. Der Begriff hat also nichts mit dem heutigen Russland zu tun.
Wie erkenne ich, dass Pierogi gar sind?
Pierogi sind fertig, wenn sie an die Wasseroberfläche schwimmen. Lassen Sie sie dann noch 3-4 Minuten weiterkochen. Sie sollten prall aussehen und sich beim Anheben nicht verformen. Die Teigtextur sollte bissfest, aber nicht mehr mehlig sein.
Muss man Pierogi ruski nach dem Kochen noch braten?
Das Anbraten ist optional, aber sehr empfehlenswert. Es verleiht den Pierogi eine goldene Kruste und intensiviert den Geschmack. Traditionell werden sie mit gebratenen Zwiebeln serviert, die ebenfalls in der Pfanne mit angebraten werden.