Toast Hawaii ist ein überbackener Toast mit Schinken, Ananas und Käse aus den 1950er Jahren. Das berühmte Gericht wurde von Fernsehkoch Clemens Wilmenrod populär gemacht und gilt als Symbol der deutschen Nachkriegszeit. Einfach zubereitet und mit der typischen Cocktailkirsche garniert.
Zutaten für Toast Hawaii
- 4 Scheiben Toastbrot
- 30 g Butter
- 4 Scheiben Kochschinken
- 4 Scheiben Ananas (aus der Dose)
- 4 Scheiben Käse (Gouda oder Emmentaler)
- 4 Cocktailkirschen
- Schwarzer Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung
- Vorbereitung: Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Toast vorbereiten: Die Toastscheiben im Toaster leicht anrösten, bis sie goldbraun sind. Anschließend die warmen Toasts dünn mit Butter bestreichen.
- Belegen: Jede Toastscheibe mit einer Scheibe Schinken belegen. Darauf eine Ananasscheibe legen und mit einer Scheibe Käse bedecken.
- Backen: Die belegten Toasts auf das Backblech legen und 8-10 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen und leicht goldbraun ist.
- Garnieren und servieren: Die fertigen Toast Hawaii mit je einer Cocktailkirsche in der Mitte der Ananasscheibe garnieren. Mit etwas schwarzem Pfeffer würzen und sofort servieren.
Variationen
Toast Hawaii lässt sich vielseitig abwandeln. Statt Kochschinken kann auch Serrano-Schinken oder Black Forest-Schinken verwendet werden. Beim Käse sind Alternativen wie Butterkäse, Mozzarella oder sogar Blauschimmelkäse möglich. Moderne Varianten verwenden Vollkorntoast oder Schwarzbrot. Die Ananas kann vor dem Belegen kurz in der Pfanne karamellisiert werden für einen intensiveren Geschmack.
Herkunft
Toast Hawaii wurde 1955 von Clemens Wilmenrod, dem ersten deutschen Fernsehkoch, in seiner Sendung „Bitte in zehn Minuten zu Tisch“ erstmals vorgestellt. Das Gericht entstand in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders und symbolisierte den neu gewonnenen Wohlstand sowie die Sehnsucht nach exotischen Genüssen. Die Kombination aus amerikanischem Toastbrot, Schinken als Zeichen der Bürgerlichkeit und Ananas aus der Dose als Symbol für Exotik machte Toast Hawaii zum Inbegriff der 1950er Jahre. Der Name bezieht sich auf Hawaii, das damals der Hauptlieferant für Dosenananas war. Möglicherweise basiert das Rezept auf dem amerikanischen „Grilled Spamwich“ aus den 1930er Jahren, wurde aber an deutsche Verhältnisse angepasst.
Wer hat Toast Hawaii erfunden?
Toast Hawaii wurde 1955 von Clemens Wilmenrod, dem ersten deutschen Fernsehkoch, erstmals im Fernsehen vorgestellt. Es gibt jedoch Diskussionen darüber, ob er das Rezept von seinem Kollegen Hans Karl Adam übernommen hat.
Warum heißt Toast Hawaii so?
Der Name bezieht sich auf Hawaii, das in den 1950er Jahren der Hauptlieferant für Dosenananas war. Die exotische Bezeichnung sollte Südseeromantik vermitteln und stand für die Sehnsucht nach der weiten Welt in der deutschen Nachkriegszeit.
Welcher Käse ist für Toast Hawaii am besten?
Traditionell wird Gouda oder Emmentaler verwendet. Schmelzkäse war früher sehr beliebt, heute werden oft hochwertigere Käsesorten wie Butterkäse oder sogar Mozzarella verwendet. Wichtig ist, dass der Käse gut schmilzt.
Kann man Toast Hawaii auch ohne Ananas machen?
Ohne Ananas ist es streng genommen kein Toast Hawaii mehr. Die Ananas ist das charakteristische Element, das dem Gericht seinen Namen gibt. Ohne sie wäre es eher ein einfacher überbackener Toast mit Schinken.
Warum kommt eine Cocktailkirsche auf Toast Hawaii?
Die Cocktailkirsche ist die traditionelle Garnierung und verstärkt den exotischen Charakter des Gerichts. Sie wurde typischerweise in die Mitte der Ananasscheibe gesteckt und sorgte für den finalen farblichen Akzent.
Ist Toast Hawaii nur ein deutsches Gericht?
Ja, Toast Hawaii ist ein typisch deutsches Phänomen und blieb auch auf Deutschland beschränkt. Anders als Pizza Hawaii, die sich weltweit verbreitet hat, ist Toast Hawaii ein rein deutscher Exportschlager, der nicht exportiert wurde.
Kann man Toast Hawaii vorbereiten?
Toast Hawaii sollte frisch zubereitet und sofort serviert werden. Die Toasts können zwar vorbelegt werden, aber sie sollten nicht zu lange stehen, da sie sonst durchweichen. Am besten direkt nach dem Backen genießen.
Ist Toast Hawaii ein Sandwich?
Das ist eine interessante Grenzfrage!
Wir sagen mal „Ja!“ obwohl es auch Gegenargumente gibt…
Argumente für „Sandwich“: Es ist belegtes Brot, hat verschiedene Schichten, wird oft als Snack gegessen und im Englischen als „open-faced sandwich“ bezeichnet.
Argumente gegen „Sandwich“: Es ist überbacken/warm (nicht kalt serviert), wird im Ofen gebacken bis der Käse schmilzt, wird oft mit Messer und Gabel gegessen und in der deutschen Küche traditionell nicht als Sandwich klassifiziert. Toast Hawaii ist eher ein warmes kleines Gericht als ein klassisches Sandwich.